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Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des Mittelalters (ca. 500-1300), Note: 1,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Philosophisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit richtet sich auf Boethius von Dacien, einen Magister der Pariser Artistenfakultät, der sich mit seiner Schrift "De aeternitate mundi - Über die Ewigkeit der Welt" ebenfalls des Konflikts der beiden Lehren annimmt. Der Autor erscheint besonders interessant, weil er als radikaler Aristoteliker und Averroist gilt und deren Schriften als autoritativ ansieht, gleichzeitig sich aber auch der christlichen Lehre verpflichtet fühlt. In der argumentativen Auseinandersetzung nimmt er zahlreiche Einzelaspekte der aristotelischen Lehre in den Blick. Der Fokus dieser Arbeit liegt auf dem Konzept der ewigen Bewegung, an dem der Widerspruch zu einer geschaffenen Welt besonders anschaulich ist. Es wird gezeigt, wie Boethius die Harmonisierung der gegensätzlichen Positionen gelingt, indem er sich auf die methodischen Ansätze konzentriert und aufzeigt wie die verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen (Philosophie und Theologie) an den Untersuchungsgegenstand herangehen.
Mit dieser Lösung setzt er sich vordergründig dem Vorwurf der doppelten Wahrheit aus, der letztlich dazu führt, dass er die Pariser Fakultät verlassen muss. Es lohnt jedoch ein genauerer Blick auf die Argumentation, um festzustellen, dass dieser Vorwurf so nicht haltbar ist. Dem Begriff der doppelten Wahrheit und dessen Bedeutung im Rahmen der Lehrverurteilung von 1277 wird deshalb ein eigenes Kapitel gewidmet.
Die aristotelische Physik (und Metaphysik) geht von einer ewigen Bewegung aus, die keinen Anfang und kein Ende kennt, aber im sogenannten "unbewegten Beweger" seine Ursache hat. Die christliche Schöpfungslehre hingegen, basierend auf der jüdischen Tradition, postuliert einen absoluten Anfang jeglicher Materie und Bewegung im göttlichen Schöpfungsakt.
Das Thema "Ewigkeit der Welt" nahm in der scholastischen Philosophie des 13. Jahrhunderts breiten Raum ein und wurde von vielen Autoren aufgenommen. Insbesondere Thomas von Aquin war ein Meister der Aristoteles-Interpretation, dem es auf vielen Gebieten gelang, die Lehre des griechischen Philosophen mit christlichen Positionen zu harmonisieren. Aber auch Albertus Magnus und Bonaventura, um nur einige der prominentesten Vertreter zu nennen, setzten sich unter jeweils eigener Akzentsetzung mit dem Thema auseinander.
Klaus Altenbach studierte von 1978 bis 1985 Chemie an der Universität zu Köln (Abschluss: Diplom-Chemiker) und wurde ebenda 1988 mit einer Dissertation über anorganische Schwefelchemie zum Dr. rer. nat. promoviert. Anschließend arbeitete er fast drei Jahrzehnte in der chemischen Industrie auf verschiedenen Positionen im Management. 2016 wandte sich der Autor den Geisteswissenschaften zu und begann das Studium der katholischen Theologie an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz, das er 2022 mit dem "Magister theologiae" abschloss. Altenbach interessiert sich besonders für fächerübergreifende interdisziplinäre Fragestellungen.