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Akademische Arbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig, Sprache: Deutsch, Abstract: Oft wird von den Kreuzfahrerstaaten als multikultureller Gesellschaft gesprochen. Diese Arbeit wollte jedoch ein differenzierteres Bild schaffen, indem sie der Frage nachging, ob die von Fulcher von Chartres gepriesenen Orientalen nicht viel eher als ein Beispiel für Transkulturalität gelten.
Im vorherigen Kapitel konnten verschiedene Merkmale einer Assimilation der Orientalen in die einheimische Gesellschaft nachgewiesen werden. Der finale Schritt zur vollkommenen Assimilation eines Vollbürgers ließ sich jedoch nicht nachweisen. Eine Anpassung der Orientalen an die einheimische Kultur ist unstrittig, doch von einer vollkommenen Integration, unter der Aufgabe eigener Kulturgüter, kann anhand der vorliegenden Quellen nicht gesprochen werden. Die Orientalen haben sich weiterhin auch auf ihre europäischen Wurzeln bezogen, sprachen neben den einheimischen Sprachen weiterhin die Sprache ihrer Väter und blieben lateinische Christen. Sie lebten somit als ,kulturelle Mischlinge' - und damit als personifizierte Transkulturalität - die "in ihrer kulturellen Formation durch mehrere kulturelle Herkünfte und Verbindungen bestimmt"77 waren. Wie bereits zuvor beschrieben, ermöglichte ihnen diese innere Hybridität langfristig höchstwahrscheinlich ein leichteres Wandeln in einer so vielschichtigen Gesellschaft wie der des Königreichs Jerusalem.
Aufgrund der dünnen Quellenlage, sowie des begrenzten Umfangs dieser Arbeit, kann diese Frage nicht eindeutig beantwortet werden. Darüber hinaus ist davon auszugehen, dass es sich auch bei den Orientalen um eine heterogene Gruppe handelte und man bestenfalls verallgemeinernde Aussagen treffen kann. Dennoch scheinen sowohl Selbstwahrnehmung als auch Fremdwahrnehmung der Orientale die Theorie der Transkulturalität, im Gegensatz zur Multikulturalität, zumindest zu unterstützen.