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In den Kirchen von Tramin im Bozner Unterland haben sich zahlreiche mittelalterliche Wandmalereien erhalten, die der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt sind. Einzig die monströsen Mischwesen am Sockel der Apsis von St. Jakob in Kastelaz, die man im späten 19. Jahrhundert als für eine christliche Kirche unwürdig empfunden und mit einem Vorhang verdeckt hatte, stießen auf überregionales Interesse. Um dieses beachtliche Kulturerbe, das von Malereien profanen Inhalts aus dem frühen 16. Jahrhundert erweitert wird, Einheimischen wie Auswärtigen näher zu bringen, führte das Südtiroler Kulturinstitut in Zusammenarbeit mit der Gemeinde und der Pfarre Tramin vom 3. bis 5. November 2022 in Tramin eine internationale Tagung durch. Die Referate liegen nunmehr im vorliegenden Band gedruckt vor, angereichert mit zahlreichen Fotos, die eigens angefertigt worden sind. Eine allgemeine Einführung in das Thema nimmt das Zusammenspiel des sakralen und profanen Bereichs in den Blick, es folgt eine bisher ausständige Klärung der Baugeschichte von St. Valentin am Friedhof und St. Mauritius in Söll. Sechs Beiträge widmen sich interessanten Aspekten kirchlicher Wandmalerei, wobei die erhaltenen Bestände so reich und vielfältig sind, dass deren vollständige Bearbeitung von vornherein ausgeschlossen war. Profanen Malereien, die von den Herren von Langenmantl in Auftrag gegeben worden sind, gehen zwei abschließende Beiträge nach und runden den Band ab.
Helmut Stampfer, Dott., Studium der Philosophie, Geschichte und Kunstgeschichte an der Staatlichen Universität Mailand. 1983-2007 Landeskonservator für Südtirol, Mitglied der Accademia degli Agiati in Rovereto, seit 2005 Honorarprofessor am Institut für Kunstgeschichte der Universität Innsbruck. Zahlreiche Publikationen zur Kunst- und Kulturgeschichte Tirols, u. a. "Michael Pacher in Bozen Gries", "Die Krypta von Marienberg", "Die romanische Wandmalerei in Tirol" (zusammen mit Thomas Steppan), "Romanische Wandmalerei im Vinschgau" und Herausgabe von bisher 11 Bänden "Bauernhöfe in Südtirol".
Leo Andergassen, PD Dr. phil., Studium der Kunstgeschichte an den Universitäten Innsbruck und Wien; 2013 Habilitation an der Universität Innsbruck. 1992-1997 Inventarisation der beweglichen Kunstgüter der Diözese Bozen-Brixen, 1998-2007 Direktor des Diözesanmuseums Hofburg Brixen, 2008-2013, Direktor der Landesabteilung Denkmalpflege in Bozen, seit 2014 Direktor des Südtiroler Landesmuseums für Kultur- und Landesgeschichte Schloss Tirol. Veröffentlichungen zur Kunst in Tirol und zu Spezialfragen der Ikonographie und Kunsttopographie.
Elisabetta Balduzzi, Dottore di ricerca in storia dell'arte e archeologia (PhD) presso l'Università di Innsbruck (2016). Ha studiato storia dell'arte presso l'università Cattolica del Sacro Cuore di Milano (LS 2010) e partecipato a seminari di formazione internazionale avanzata presso l'Ecole du Louvre di Parigi (2011) e l'Università di Utrecht in cooperazione con la Dutch Postgraduate School for Art History (programma FES 2012). Dal 2012 insegna nelle scuole secondarie della provincia e nell'A. A. 2019/2020 è stata docente a contratto della Libera Università di Bolzano - Scienze della Formazione (SSD L/ART 01).
Peter Dinzelbacher, Dr. habil., Promotion in mittelalterlicher Geschichte in Wien 1973, Habilitation für mittlere und alte Geschichte in Stuttgart 1978, dort 1985 Apl. Prof. und an der Universität Wien seit 1998 Hon.-Prof. für Sozial- und Mentalitätsgeschichte. 1999/2000 Member of the Institute for Advanced Study, Princeton NJ. Lehrtätigkeit an Universitäten in Deutschland, Österreich, Italien und Dänemark. Verfasser von zahlreichen mediävistischen Monographien und Aufsätzen, besonders zu Mentalität, Religiosität, Ikonographie, Recht, Frauengeschichte; Herausgeber der Zeitschrift "Mediaevistik".
Anja Grebe, Univ.-Prof. Dr. phil., Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Französischen Literaturwissenschaft an der Univ. Konstanz, 2000 Dissertation; 2012 Habilitation an der Univ. Erlangen Nürnberg. 2001-2003 Wiss. Mitarbeiterin am Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, 2008 2012 Wiss. Mitarbeiterin, Lehrstuhl I für Kunstgeschichte, Univ. Bamberg, 2013-2014 Vertretungsprof. Univ. Würzburg, 2014-2015 Wiss. Mitarbeiterin, Univ. Freiburg i. Br., seit 2015 Prof. für Kulturgeschichte und Museale Sammlungswissenschaften an der Univ. für Weiterbildung Krems. Veröffentlichungen zur Kunst- und Kulturgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit sowie zur Museums- und Sammlungsgeschichte.
Ulrich Großmann, Prof. Dr. phil., geb. 1953 in Marburg/Lahn. Studium der Kunstgeschichte, Europäischen Ethnologie und Christlichen Archäologie an den Universitäten Würzburg und Marburg. 1994 Habilitation an der Universität Hannover (Architektur), 1997 Umhabilitation an der Universität Bamberg (Kunstgeschichte des Mittelalters). 1980-1986 Bauhistoriker am Westfälischen Freilichtmuseum Detmold, 1986-1994 Gründungsdirektor des Weserrenaissance-Museums Schloß Brake, Lemgo. 1994-2019 Generaldirektor des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg.
Martin Laimer, Mag., Studium der Kunstgeschichte an der Universität Innsbruck; 1994-2004 Mitarbeiter des Amtes für Bau- und Kunstdenkmäler der Landesabteilung Denkmalpflege in Bozen, seit 2005 freiberuflicher Kunsthistoriker mit den Schwerpunkten Bauforschung, Ensembleschutz und Kulturvermittlung. Veröffentlichungen zu architektur- und bauhistorischen Themen in Südtirol.
Lucia Longo-Endres, già professore di Storia dell'Arte Medioevale e Moderna presso le Università di Padova e di Trento, ha sviluppato le sue ricerche analizzando lo scambio artistico-culturale tra l'Italia e la Germania nel periodo rinascimentale e barocco. I risultati dei suoi studi trovano spazio su riviste internazionali e su diversi volumi, tra cui: "Antonio Petrini ein Barockarchitekt in Franken" 1985; "Antonio Domenico Triva un artista tra Italia e Baviera" 2008; "Lehre im Süden. Bayerische Künstler des 17. Jahrhunderts in Italien" 2010; "Artisti e mercanti in viaggio. Oltre le Alpi, attraverso il Tirolo" 2020.
Thomas Steppan, Prof. Dr., Kunsthistoriker, seit 2000 ao. Universitätsprofessor und 2017-2024 Vorstand am Institut für Kunstgeschichte der Universität Innsbruck. 1994-2014 Mitherausgeber des Reallexikons zur byzantinischen Kunst; 2004-2005 UNESCO-Missionsmitglied im Kosovo; 2002 Gastprofessur an der Internationalen Graduiertenuniversität der Soros-Foundation "United People - Divided Nations" in Ohrid und Skopje. Forschungsschwerpunkte in den Bereichen der frühchristlichen, byzantinischen, früh- und hochmittelalterlichen Kunstgeschichte.
Hildegard Thurner, Mag., Studium der Kunstgeschichte an der Leopold-Franzens Universität Innsbruck. Diplomarbeit zum Werk des hochgotischen Malers Hans Stockinger. Seit 1999 Gebietsreferentin im Amt für Bau- und Kunstdenkmäler, Abteilung Denkmalpflege, Bozen. Seit 2003 Gründungs- und Vorstandsmitglied des Arbeitskreises für Hausforschung Südtirol. Mitarbeit an Projekten und Publikationen zur Hausforschung und Denkmalpflege.
Hanns-Paul Ties, Dr. phil., Studium der Kunstgeschichte in Wien und Hamburg, Promotion 2017 in Basel mit einer Arbeit zu Bartlme Dill Riemenschneider. 2010-2015 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität München. Seit 2016/17 freiberuflicher Ausstellungskurator und seit 2019 Museumskurator im Augustiner Chorherrenstift Neustift bei Brixen. Zahlreiche Veröffentlichungen, Ausstellungen und Fernsehdokumentationen zur Kunst im historischen Tirol, insbesondere zur Malerei der Renaissance und des Barock.
Harald Wolter-von dem Knesebeck, Prof. Dr. phil., Studium der Kunstgeschichte an den Universitäten Göttingen und München; 2006 Habilitation an der Universität Kassel. Ebendort 2000-2006 Assistent, 2006-2008 Oberassistent an der TU Dresden, seit 2008 Professor für Kunstgeschichte unter besonderer Berücksichtigung des Mittelalters an der Universität Bonn. Veröffentlichungen zur Buch- und Wandmalerei, der Schatzkunst sowie zu Werken profaner Thematik des Mittelalters.