Leo N. Tolstoi

Gesammelte Bühnenwerke

Bäcker Petrus - Der erste Branntweinbrenner - Macht der Finsternis - Die Früchte der Bildung - Das Licht leuchtet in der Finsternis - Der lebende Leichnam - Er ist an allem schuld. 1. Auflage.
epub eBook , 416 Seiten
ISBN 3759791174
EAN 9783759791177
Veröffentlicht August 2024
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Beschreibung

Der vorliegende Band der Tolstoi-Friedensbibliothek enthält die Gesammelten Bühnenwerke des russischen Dichters: Bäcker Petrus (1885) - Der erste Branntweinbrenner (1886) - Macht der Finsternis (1886) - Die Früchte der Bildung (1889-1890) - Das Licht leuchtet in der Finsternis (1896-1897, 1902) - Der lebende Leichnam (1900-1904) - Er ist an allem schuld (1910).
In den Bibliographien und Erläuterungen des Anhangs finden auch noch frühe, z. T. ausgesprochen rückwärtsgewandte Bühnenfragmente des Grafen sowie szenische Dialogtexte aus dem letzten Lebensjahr Berücksichtigung.
Leo N. Tolstoi will zur Mitte der 1880er Jahre zunächst in aufklärerischer Absicht Stücke nach Art des Schaubudentheaters für breite Bevölkerungskreise schreiben. Doch dann entsteht in wenigen Krankheitswochen des Jahres 1886 das Drama "Macht der Finsternis", inspiriert von einem regionalen Kriminalfall. Naturalisten und sozialkritische Realisten streiten bei der Zuordnung dieses Bühnenwerks, aber nicht über seinen literarischen Weltrang.
Über ein unvollendetes, autobiographisch geprägtes Schauspiel schreibt Rosa Luxemburg am 6. März 1912 einem Gefährten: "Abends ging ich zu einer Tolstoi-Aufführung im Kleinen Theater: 'Und das Licht scheint in der Finsternis.' Das ist eine prachtvolle Sache ... Sein persönliches Schicksal ist hier dargestellt ... Die Sache wirkt ja direkt aufreizend, namentlich eine Szene beim Militär, wo der Rekrut den Eid verweigert ..." Tolstoi ringt um eine von Besitz, Macht und Gewalt befreite Existenz. "In diesem Kampf ... sieht das Bourgeoispublikum natürlich nur ein rührendes Ehedrama."
Postum wird auch das zu Lebzeiten unveröffentlichte Stück "Der lebende Leichnam" ein außerordentlicher Bühnenerfolg. Der Dramatiker Tolstoi sorgt für Überraschungen. Es geht ihm nicht um eine säuberliche Scheidung von Gut und Böse: "Es ist einer der größten Irrtümer bei den Urteilen über Menschen, dass wir den Menschen immer als klug, dumm, böse, stark, schwach festlegen, der Mensch ist alles: alle Möglichkeiten, er ist ein fluktuierendes Wesen ..."
Tolstoi-Friedensbibliothek
Reihe C, Band 16 (Signatur TFb_C016).
Herausgegeben von Peter Bürger.

Portrait

Leo (Lew) Nikolajewitsch Tolstoi (1828-1910) stammte aus einer begüterten russischen Adelsfamilie; die Mutter starb bereits 1830, der Vater im Jahr 1837. Zunächst widmete sich der junge Graf dem Studium orientalischer Sprachen (1844) und der Rechtswissenschaft (ab 1847). 1851 Eintritt in die Armee des Zarenreiches (Kaukasuskrieg, Krimkrieg 1854). 1862 Eheschließung mit Sofja Andrejewna, geb. Behrs (1844-1919); das Paar hatte insgesamt dreizehn Kinder (Hauptwohnsitz: Landgut Jasnaja Poljana bei Tula). Literarischen Weltruhm erlangte L. Tolstoi durch seine Romane "Krieg und Frieden" (1862-1869) und "Anna Karenina" (1873-1878). Ab einer tiefen Krise in den 1870er Jahren wurde die seit Jugendtagen virulente religiöse Sinnsuche zum "Hauptmotiv" des Lebens. Theologische bzw. religionsphilosophische Arbeiten markieren die Abkehr von einem auf dem Pakt mit der Macht erbauten orthodoxen Kirchentum (Exkommunikation 1901). Für Christen sah Tolstoi ausnahmslos keine Möglichkeit der Beteiligung an Staats-Eiden und Tötungsapparaten (Militär, Justiz, Todesstrafe, Herrschaftsideologie des Patriotismus, blutige Revolution mit Menschenopfern). Die in der Bergpredigt Jesu erkannte "Lehre vom Nichtwiderstreben" ließ ihn schließlich zu einem Inspirator Gandhis werden. Lackmusstext für den Wahrheitsgehalt aller Religionen waren für Tolstoi die Ablehnung jeglicher Gewalt und das Zeugnis für die Einheit der ganzen menschlichen Familie. Thomas Mann fand wenig Gefallen an der hochmoralischen "Kunsttheorie" und den (von Rosa Luxemburg z.T. durchaus geschätzten) Traktaten des späten Tolstoi, bemerkte aber - mit Blick auf die vielen Millionen Toten des Ersten Weltkriegs - 1928 anlässlich der Jahrhundertfeier von Tolstois Geburt: "Während der Krieg tobte, habe ich oft gedacht, dass er es nicht gewagt hätte auszubrechen, wenn im Jahre vierzehn die scharfen, durchdringenden grauen Augen des Alten von Jasnaja Poljana noch offen gewesen wären."

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