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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit soll untersucht werden, inwieweit sich diese vorgegebenen Strukturen der Herrschaftssicherung und des Herrschaftsverständnisses in der Art und Weiser der vormundschaftlichen Regierungen minderjähriger Thronfolger durch ihre Mütter widerspiegeln. Es wäre zu erwarten, dass sich das Verhalten der Frauen je nach Sippenangehörigkeit angesichts der vorgegebenen, oben skizzierten Prinzipien signifikant voneinander unterscheiden. Im Sinne einer Fallstudie wird diese Vermutung anhand von fünf merowingischen und vier karolingischen Herrscherinnen überprüft. Die Auswahl der untersuchten Personen richtet sich dabei nach der Aussagekraft, die ihr überliefertes Verhalten für die aufgeworfene Fragestellung hat. Die gewonnenen Ergebnisse werden in der Abschlussbetrachtung zusammengefasst und zur Beantwortung auf mögliche Divergenzen im oben erwähnten Sinne hin beleuchtet. Es zeigt sich, dass sich die Aussagekraft der Dokumente zu einer eindeutigen These verdichten lässt.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen den Merowingern und Karolingern besteht in der Art und Weise der Herrschaftssukzession. Während sich bei den Merowingern der Herrschaftsanspruch durch die Abstammung von Stammvater Chlodwig legitimierte, stand bei den Karolingern die durch den jeweiligen Vater vorgenommene Bestimmung des Nachfolgers im Zentrum der Nachfolgeregelung. Diese Praxis ging in erheblichem Umfang auf den christlich religiösen Einfluss zurück, dem die Dynastie der Karolinger unterlag. Die beiden großen Dynastien stützten sich bei der Herrschaftstradition also auf unterschiedliche Elemente. War es bei den Merowingern die auf Chlodwig zurückgehende Blutlinie, die Herrschaftsansprüche aufkommen ließ, sahen die Karolinger ihren Herrschaftsanspruch durch die vom Papst vorgenommene Salbungshandlung an Pippin des Jüngeren gegeben.