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Die Schülerschaft in deutschen Schulen ist zunehmend durch Mehrsprachigkeit und unterschiedliche kulturelle Hintergründe geprägt. Hierdurch gewinnt die sprachliche Gestaltung des Mathematikunterrichts an Bedeutung. Mit Hilfe von Analysemethoden der Interpretativen Unterrichtsforschung der Mathematikdidaktik rekonstruiert der Autor Phänomene der sprachlichen Gestaltung des Grundschulmathematikunterrichts. Im Ergebnis zeigt sich ein vorwiegend informell und alltagssprachlich geprägter Unterrichtsdiskurs, in dem entscheidende Aspekte der Bedeutungsaushandlung implizit bleiben. Eine solche Implizite Pädagogik ist dem Grundgedanken verhaftet, dass Schülerinnen und Schüler sich allein auf der Grundlage ihrer mitgebrachten Fähigkeiten Bedeutungen erschließen können. Anhand dieses vom Autor entwickelten Theoriekonzepts stellt er Hypothesen über Gelegenheiten zum Lernen einer multilingualen Schülerschaft in deutschen Klassen auf.
Dr. Marcus Schütte, Jahrgang 1972, ist seit 2013 Professor für Grundschulpädagogik Mathematik an der TU Dresden.
Er beendete das Studium für das Lehramt an der Oberstufe - Allgemeinbildende Schulen mit den Fächern Mathematik und Sport an der Universität Hamburg im Juni 2001. Im Oktober 2002 wurde er Promotionsstipendiat des DFG-Graduiertenkollegs Bildungsgangforschung im Teilprojekt Lernprozesse in Mathematik unter den Bedingungen sprachlich-kultureller Diversität in der Grundschule an der Fakultät für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft der Universität Hamburg. Diese Tätigkeit mündete in der hier vorliegenden Veröffentlichung seiner Dissertation.