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Diese Studie liefert eine umfassende Darstellung des Gebrauchs der Bezeichnung ‚Heilige' in den paulinischen Briefen sowie eine ausführliche Analyse des paulinischen Verständnisses von Heiligkeit. Ausgangspunkt der Untersuchung ist das semantische Profil des Ausdrucks ‚Heilige' im kulturellen Umfeld des Paulus. Dazu wird im ersten Teil der Arbeit der Sprachgebrauch des Alten Testaments und der Schriften des frühen Judentums analysiert. Im Hauptteil werden Begriffsumfang und -inhalt der Bezeichnung ‚Heilige' in den paulinischen Briefen bestimmt und die zentralen Texte zum paulinischen Verständnis von Heiligkeit, die sich vornehmlich im 1. Thessalonicherbrief und im 1. Korintherbrief finden, eingehend untersucht. Demnach ist Heiligkeit bei Paulus – ähnlich wie im Judentum seiner Zeit – ein Identitätsmerkmal, das die als ‚Heilige' Bezeichneten von ihrer Umwelt abgrenzt. Die Heiligkeit der Christen ist dabei ‚in Christus' begründet und stets die besondere Eigenschaft einer Gemeinde, nicht aber von Einzelpersonen. Im Unterschied zur heutigen Verwendung ist die Bezeichnung ‚Heilige' bei Paulus demnach keine ethische, sondern eine ekklesiologische Kategorie.
Maren Bohlen, Universität Bonn.