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Was war das Ziel?
Aus meiner Sicht ist der Gegenstand unseres Faches (Kunsterziehung, Bildnerische Gestaltung, Bildtheorie) das Bild, das Bild mit allen seinen Aspekten, der visuellen Wahrnehmung, der Bildprozesse, des "iconic Turn", der Verknüpfung in und mit der Kunst, der Wahrnehmung ganz generell und den mentalen, formalen und technischen Bedingungen der Bildentstehung.
In meinen Untersuchungen habe ich festgestellt, dass es im Vergleich mit anderen Fächern für unser Fach und für die Bildpraxis wenig überzeugende Theorien gibt. In der Vermittlung und Praxis der Bildnerischen Gestaltung spielten bis vor kurzem Theorien eine untergeordnete Rolle. Allgemein bekannt sind die älteren Texte von Klee, von Kandinsky oder zum Beispiel Rudolf Arnheim. Unser Fach wurde nur am Rand geprägt von den eher in Deutschland dominierenden Theoretikern wie zum Beispiel Gunter Otto, Gert Selle und Hugo Kükelhaus. Im Zentrum (bei uns in der Schweiz) stand immer das Bild als autonomes, eigenständiges Medium und das Gestalten als existenzielle menschliche Tätigkeit ohne Rechtfertigungszwang, bei dem analytische und theoretische Tätigkeiten oder Grundlagen keine zentralen Rollen spielen.
Mit der Bolognareform und der Akademisierung der Ausbildung hat sich das geändert. Die neuen Ausbildungskonzepte und Forschungsvorhaben berufen sich auf Theorien und werden in Abhängigkeit von Theorien entwickelt. In den Unterlagen der Praktikantinnen und Praktikanten sind diese sehr präsent. Viele dieser Bild- wie Kunsttheorien werden an den Kunsthochschulen weder hinterfragt noch in der Praxis überprüft, sondern einfach auf die Vermittlungs- und Bildpraxis übertragen. Ich zeige in meinem Text auf, dass einzelne dieser Aussagen falsche Voraussetzungen für das Verständnis unseres Gegenstandes (des Bildes) liefern. Ein Hauptgrund dieser Fehler liegt an der Merkwürdigkeit, dass in der Theoriebildung keine Bildpraxis gefordert wird. Das Bild wird einer Sprachtheorie untergeordnet und in einem konventionellen Kommunikationsmodell beschrieben (Goodman, Eco).
Dass ich mich in meiner Arbeit in Widersprüche verfing und einzelne Behauptungen im leeren Raum stehenbleiben, bedauere ich. Die Arbeit hat erst begonnen.
Mein Text gibt auf viele praktische Fragen keine Antwort. Er ist der Versuch, eine theoretische Grundlage für das Beschreiben und Entwickeln von Modellen (Bildern) zu entwerfen.
Lehrerseminar Kunstgewerbeschule Zürich 1974 Malklasse, Kunstgewerbeschule Basel 1976 Gründungsmitglied Rote Fabrik Zürich, 1980 arbeitete als Künstler und Galerist (Galerie Bildraum Zürich) Lehrer für Bildnerische Gestaltung seit 1988 Präsident des Fachverbandes VSG-BG seit 2008 editionqubus.ch