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Der Mythos Olympia lebt. Eine der ersten sportlichen Disziplinen der antiken Spiele im gleichnamigen Zentrum des Kultes war das Diskuswerfen im Rahmen des Pentathlon (ab 708 v. Chr.). Schon zur damaligen Zeit wussten die Protagonisten dieses Sports, dass durch ein weites Ausholen der Diskus weiter geworfen werden kann. Die Athleten versprachen sich dadurch offensichtlich nicht nur eine Verlängerung des Beschleunigungsweges, sondern durch die Verdrehung des Rumpfes auch eine bessere Ausnutzung der Muskelkraft.
Infolge der Verdrehung zwischen Hüft- und Schulterachse wird bei aktivierter Muskulatur deren Spannung verändert. Mit dem Begriff der Vorspannung bzw. des Spannungsaufbaus soll im Allgemeinen eine akzentuierte Unterstützung der Beschleunigung des Wurfgerätes ausgedrückt werden. Die gleiche Strategie wird durch ein Zurückhalten des Wurfarmes in Relation zur Schulterachse verfolgt.
Der Spannungsaufbau ist jedoch ein Mechanismus, der in seiner Komplexität nur schwer zu objektivieren ist. Die Veränderungen der Stellungen der Hüft- und Schulterachse sowie des Wurfarms zueinander können jedoch mit Hilfe der dreidimensionalen Bewegungsanalyse registriert werden.
Mit der vorliegenden Arbeit wurde das Ziel verfolgt, die Leistungswirksamkeit der Verwringung beim Diskuswerfen zu analysieren. Im Zuge dessen wurde die Verwringung als Differenzwinkel zwischen Hüft- und Schulterachse sowie Schulterachse und Wurfarm quantifiziert. Gleichzeitig lag ein Schwerpunkt darauf, Unterschiede zwischen den beiden Abwurftechniken (Sprung-, Stützabwurf) zu kennzeichnen. Anhand dynamometrischer Untersuchungen wurden zudem Auswirkungen der Bodenreaktionskräfte auf die Verwringung untersucht.
Es konnte nachgewiesen werden, dass sowohl das Ausmaß der Verwringung als auch die Bodenreaktionskräfte des Druckbeins in der Abwurfvorbereitung einen wesentlichen Einfluss auf die Erhöhung der Abfluggeschwindigkeit des Diskus und damit auch die Wurfweite besitzen.