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Die Studie setzt sich kritisch mit der bisherigen Textkritik und Editionsphilologie auseinander und entwickelt anhand der "Parzival"-Handschrift Cgm 19 und der "Tristan"-Handschrift Cgm 51 die These, dass jeder mittelalterliche Überlieferungszeuge seine eigene Wertigkeit besitzt und zeitgebundenes kulturelles Wissen repräsentiert, was nur erkannt werden kann, wenn divergierende Handschriften nicht nur als defizitäre Varianten eines ursprünglichen -Textoriginals' verstanden werden. Baisch bestimmt die Genese, den Status und die Funktion von Textvarianten in der mittelalterlichen volkssprachlichen Überlieferung mittels einer Analyse historischer Gebrauchszusammenhänge neu und führt Edition und Interpretation methodisch zusammen. Er versteht Textkritik als Funktionsgeschichte der Überlieferung mittelalterlicher Texte. Die Arbeit ist ein wichtiger Beitrag zur derzeit lebhaft geführten Debatte über Prinzipien der modernen Editionsphilologie und den mittelalterlichen Textbegriff.
Martin Baisch ist Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der Freien Universität Berlin.
"Ein gelehrtes und intelligentes Buch, das in der Forschung zu klassischen Hauptexten, vor allem zu Gottfrieds Tristan, seinen Platz behaupten wird."Christoph Huber in: Arbitrium 3/2008 "[...] ein grosser Vozug dieser Arbeit, dass sich jemand die Muhe gemacht hat, einen einzigen Codex genau zu untersuchen und nach der Gestalt der viel gelobten Varianz zu fragen."Nathanael Busch in: Zeitschrift fur Deutsches Altertum und Deutsche Literatur 1/2008 "Martin Baisch hat ein wichtiges und notwendiges Buch seiner philologischen Spurensuche vorgelegt. Mit Akribie und Sensibilitat ist ihm gelungen, die untersuchten Handschriften aus den Fangen der textkritischen Fehleranalyse herauszuholen und ihren eigenstandigen Sinn deutlich zu machen. Die hervorragende Arbeit offnet den Blick auf vertiefende Arbeit mit den mittelalterlichen Uberlieferungszeugnissen: aus den Erkenntnisgewinnen erwachsenen neue Fragestellungen, wird ein Feld weiterer Beschaftigung sichtbar. Martin Baisch zeigt in seiner uberaus gut lesbaren Untersuchung, wie man mit neuen und konsequent philologischen Pramissen Mediavistik betreiben - und wie lohnend die Hinwendung zu den Uberlieferungszeugnissen sein kann."Sebastian Mockel in: www. literaturkritik.de 04/2007 http: www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=105