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Martin Mosebach zeigt sich in diesem Essayband als kontroverser, widerständiger, aber stets eleganter Denker. Die Texte aus den Jahren 1995 bis 2012 öffnen ungewohnte Perspektiven auf so unterschiedliche Themen wie die EU-Verfassung, die Diskussion um ein Blasphemie-Gesetz und die Zukunft der Liturgie. Mosebach streut Sand ins Getriebe einer Gesellschaft, die nicht bemerkt, was ihr ohne den Rückgriff auf Gott an Halt und Sinnhaftigkeit verloren geht, und fühlt einer Kirche auf den Zahn, die sich durch Säkularisierung und Entmystifizierung selbst aushöhlt.
Martin Mosebach, geboren 1951 in Frankfurt am Main, war zunächst Jurist, dann wandte er sich dem Schreiben zu. Seit 1983 veröffentlicht er Romane, dazu Erzählungen, Gedichte, Libretti und Essays über Kunst und Literatur, über Reisen, über religiöse, historische und politische Themen. Dafür hat er zahlreiche Auszeichnungen und Preise erhalten, etwa den Heinrich-von-Kleist-Preis, den Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, den Georg-Büchner-Preis und die Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt. Er ist Mitglied der Akademie für Sprache und Dichtung, der Deutschen Akademie der Künste in Berlin-Brandenburg sowie der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und lebt in Frankfurt am Main.