Mathias Hirsch

Die Matthäus-Passion Johann Sebastian Bachs

Ein psychoanalytischer Musikführer. 'Imago'. 18 Abbildungen.
kartoniert , 155 Seiten
ISBN 3898067556
EAN 9783898067553
Veröffentlicht Januar 2008
Verlag/Hersteller Psychosozial Verlag GbR
19,90 inkl. MwSt.
Sofort lieferbar (Versand mit Deutscher Post/DHL)
Teilen
Beschreibung

Bachs Musik verbindet in unnachahmlicher Weise den Text mit Affekten des Dramas, die im Hörer hervorgerufen werden. Die Passionsgeschichte nach Matthäus zeigt das Leiden Jesu Christi. Aus psychoanalytischer Sicht ist sie ein Beziehungsdrama, in dem Liebe, Verrat und Verlassenwerden Schuld erzeugen und dank der (nicht zuletzt musikalischen) Verarbeitung durch Reue schließlich Versöhnung entsteht. Die dramatische Handlung und ihre musikalische Überhöhung laden zu vielfältigen Identifikationen ein: zur Abwehr des tragischen Geschehens, zur Identifikation mit Jesus als Leidenden, vom Vater Verlassenen, zur Identifikation mit den am Tod Jesu Schuldigen und zur Identifikation mit einer Rollenumkehrung. So fühlt sich der Hörer als Kind zur Rettung der leidenden Mutterfigur verpflichtet. Die Matthäuspassion ist musikalische Trauerarbeit, konfrontiert mit dem eigenen Tod und erreicht mit musikalischen Mitteln die Versöhnung mit der Begrenztheit der Conditio Humana.

Portrait

Mathias Hirsch, Dr. med., ist Facharzt für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin. Er hat eine eigene Praxis in Düsseldorf. Publikationen im Psychosozial-Verlag: "Realer Inzest" (1999), "Der eigene Körper als Symbol?" (2002), "Das Haus" (2006), "Das Kindesopfer" (2006) (Hg.), "Der eigene Körper als Objekt" (1998).