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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,0, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Historisches Institut), Veranstaltung: Quellen des Mittelalters, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit ist der Quellengattung Vita gewidmet, die neben anderen karolingischen Quellen, wie den Königs- und Kaiserurkunden, den Reichsgesetzen, den von Karl dokumentierten Volksrechten, den Reichsannalen, den zeitgenössischen Briefen usw. den Grundstein für eine historische Annäherung an ein glaubwürdiges Geschichtsbild des pater europae gewährleisten. In dem nunmehr über 1200 Jahren gewachsenen Geschichtsbild Karls des Großen, dafür haben sowohl die zeitgenössischen Quellen als auch aktuelle politische, literarische und kultische Formen des Nachlebens Karls gesorgt, überwiegen die Anerkennung und die Bewunderung dieser herausragenden historischen Persönlichkeit. Trotz mancher Übertreibungen und Verzerrungen sind Vorbehalte und Zweifel äußerst selten. Für eine historisch- kritische Betrachtung der Persönlichkeit Karls ist die Anbindung an verlässliche Ergebnisse der historischen Forschung unabdingbar.
Nachdem eine allgemeine Einführung in die Quellengattung Vita vollführt wurde, werden einige grundlegende biographische Aspekte des Vitenautors aufgezeigt. Diese sollen Einharts Perspektive zum Geschehen und damit einhergehend dessen Glaubwürdigkeit näher beleuchten. Dieses Kapitel soll einen Grundstein für mögliche Fragestellung zur Sicht des Autors auf seine Zeit bzw. der Sicht des Autors auf seinen Herrscher legen. Als Beispiel für die mittelalterliche Vita dient die Vita Karoli magni Einharts, der entgegen zur damaligen Zeit verbreiteten Heiligenvita, die Tradition der Herrscherbiographie wieder aufnahm. Es wird der Inhalt Kapitelweise so kurz als möglich zusammengefasst, so dass sich der Leser einen Überblick verschaffen kann. Im Weiteren gilt es herauszufinden welche Motivation der Autor gehabt haben könnte eine Vita zu verfassen und wie seine Zeitgenossen auf eine solche mögliche Anmaßung reagiert haben. Da es für eine Arbeit dieser Art zu weit führen würde, sämtliche Inhalte der Vita näher zu erläutern und diese einzelnen Aspekte auf ihren Quellenwert zu prüfen, beschränke ich mich auf das in der Vita vermittelte Bild Karls. Die Beurteilung von Einhards Text in der Forschung reicht von unkritischer Akzeptanz bis hin zu einer vollständigen Infragestellung seines historischen Wertes." So sehen die einen, auch aufgrund von Fehlern in der historischen Darstellung , die Vita als bloßen panegyrischen Lobgesang auf Karl, andere hingegen als Spiegel der Zeit, der für das politische Verständnis der Zeitgenossen maßgebend war.