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Wie Exil, Fremdheit und Diskriminierung Gefühle prägen
»Vom Balkon aus schaute ich auf einen Spielplatz, auf dem Kinder meines Alters umherliefen und sich amüsiert rauften. Nach kurzem Zaudern fragte ich sie, ob ich mitspielen dürfte. Die Antwort war: >Nein, mit Ausländerkindern spielen wir nicht.< Ich weiß nicht mehr, was ich damals empfunden habe. Im Nachhinein war klar: Künftig würde ich in den Spiegel sehen und einen Ausländer erkennen.«
Es sind Ereignisse wie diese, die Gefühle der Ausgrenzung produzieren: Angst, Scham, Wut, Verzweiflung, aber auch Sehnsucht und Hoffnung. Der Historiker Mohammad Sarhangi analysiert, inwieweit die vielfältigen Erfahrungen der Migration die Gefühle von Migrant:innen prägen und formen - auch über Generationen hinweg. Eindrücklich verwebt er seine eigenen Erfahrungen mit Oral-History-Interviews und autobiographischen sowie literarischen Publikationen zu einem aufschlussreichen wie berührenden Buch.
Mohammad Sarhangi, geboren 1980 in Iran und aufgewachsen in Deutschland, ist promovierter Historiker am Zentrum für Antisemitismusforschung (TU Berlin). In Zusammenarbeit mit Carolin Emcke und Manuela Bojadzijev wirkte er wissenschaftlich-kuratorisch mit an dem viel beachteten Oral-History-Projekt »Archiv der Flucht« am Haus der Kulturen der Welt (HKW).