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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 2,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Insitut für Alte Geschichte), Veranstaltung: Proseminar Griechische Geschichte im Zeitalter des Perikles, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Die Leichenfeier im Winter 4312 wird bei Thukydides recht ausführlich
beschrieben (II,34,1-7). Es war eine öffentliche Feierlichkeit, bei der ein berühmter
Politiker, in diesem Fall Perikles3, eine Rede hielt. Plutarch beschreibt Perikles als einen
sehr begabten und für seine Redekunst berühmten4, aber auch als "in den Feldzügen [...]
tüchtige[n] die Gefahr liebende[n] Mann"5. Bei Thukydides sind vier Reden des Perikles
überliefert6. In dieser Hausarbeit soll die berühmteste davon, der Epitaphios, behandelt
werden, dessen Ziel offensichtlich war, "den Athenern die Grundlagen und das Wesen
ihrer gesellschaftlichen und individuellen Existenz bewusst zu machen"7, das Volk in
seiner Motivation zum Kampf für diese großartige Stadt zu stärken, und "nach außen hin
[...] eine propagandistische Wirkung zu erzielen."8 Eine ideologische Untermauerung der
Kriegspolitik also, deren Nationalismus beachtenswert ist.
Nach einer Vorbemerkung (II,35), in der Perikles das Ziel seiner Rede nennt und die
Glaubwürdigkeit des von ihm Gesagten bezeugt, hält er eine kurze Rückschau in die
Vergangenheit (II,36) und geht dann zur Gegenwart über. Der erste Hauptteil (II,37-41)
enthält das Lob der attischen Demokratie, im zweiten (II,42-46) greift Perikles die
Gefallenen wieder auf und wendet sich mit Ermahnungen an die Lebenden. Diese
Hausarbeit soll die Darstellung der demokratischen Verfassung Athens in dieser Rede
interpretieren, weshalb dafür im Wesentlichen die Kapitel 37-41 von Bedeutung sind.
2 Alle Zeitangaben gehören selbstverständlich in die Zeit vor Christus, was ich deswegen nicht zu den einzelnen
Jahresangaben dazugeschrieben habe.
3 Perikles hatte seine politische Laufbahn 462 nach dem Tode des Ephialtes begonnen, war ein hoch angesehener
Staatsmann, Sohn berühmter Eltern. Sein Vater Xanthippos besiegte 479 das persische Heer in der Landschlacht bei
Mykale, seine Mutter Achariste war die Enkelin des Kleisthenes. Zu Herkunft und Familie des Perikles siehe Plutarch,
Perikles III, 1., Leipzig, S. 5.
4 Siehe Plut. Per. VII, 1 und VIII.
5 Plut. Per. VII, 1, S. 12.
6 Die Kriegsrede vor den Athenern (I,140-144), die Rede im Sommer des ersten Kriegsjahres (II,13) in indirekter Form,
der berühmte Epitaphios (II,35-46) und die Verteidigungsrede vor den Athenern (II, 59-64).
7 Nickel, Leitbild, S. 169.
8 Nickel, Leitbild, S. 169.