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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,7, Universität der Bundeswehr München, Neubiberg (Historisches Institut), Veranstaltung: Seminar: Aufstände und Revolutionen im Russländischen Reich, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit soll anhand des Aufstands unter Stepan Razin 1667-1671 versuchen zu zeigen, dass die sowjetische Forschung weit von der Realität entfernt argumentierte. Welche Eigenschaften dieses Aufstandes lassen seine Einordnung als "Bauernaufstand" keineswegs zu? War Stepan Razin als Kopf der Erhebung ein "Bauernführer", der sich mit aller Macht gegen den Moskauer Staat erheben wollte? Diese und weitere Fragen sollen in der vorliegenden Arbeit beantwortet werden.
Als die sogenannten "Bauernaufstände" ging die Reihe größerer Aufstände im Russland des 17. und 18. Jahrhunderts in die ältere Geschichtsschreibung ein. Dahinter verbarg sich der Versuch der sowjetischen Forschung, die vier herausragenden Erhebungen dieser Zeit in eine Linie der Kontinuität bis hin zur "großen sozialistischen Oktoberrevolution" im Jahre 1917 zu zeichnen. Man versuchte, die Geschichte Russlands zu einer Geschichte von Volksaufständen umzudeuten, um den eigenen Vorstoß, auf den sich ja der sowjetische Staat gründete, als folgerichtige und logische Konsequenz dazustellen.
Angefangen beim Bolotnikow-Aufstand 1606-1607, wurden auch die Aufstände des Stepan Razin 1667-1671, des Kondratij Bulavin 1707-1708 und der Pugacev-Aufstand 1773-1775 in diese Chronologie eingeordnet. Es passte nur zu gut ins
sowjetische Weltbild, dass es auch 17. und 18. Jahrhundert Volksaufstände gab, die man als "Bauernkrieg" in vier Etappen beschreiben konnte. Da das Proletariat als unterdrückte Klasse zu dieser Zeit noch lange nicht existent war, bediente man sich der Bauernschaft als vorrangigen Untersuchungsgegenstand. Als die in Russland traditionell stärkste Bevölkerungsgruppe, müsste sie doch zwangläufig entscheidend bei den vier Aufständen mitgewirkt haben. Schließlich wäre somit der Bogen zum ersten "Arbeiter- und Bauernstaat der Erde" nach 1917 zu schlagen.
Dass es sich bei diesen Aufständen aber um sehr heterogene Ereignisse handelte, die schon allein aufgrund ihres zeitlichen Abstands zueinander, einer differenzierteren Betrachtung bedürfen, wurde weitgehend ignoriert. Sicher gab es hier und dort auch Gemeinsamkeiten zwischen den Aufständen, doch der Aufbau einer stringenten Kontinuität zwischen ihnen, erscheint mir ein zu gewagter Versuch zu sein. Besonders in Bezug auf den Vergleich mit der Russischen Revolution ergeben sich signifikante Abweichungen.
2004 - 2017: Bundeswehr, Offizierlaufbahn, Letzter Dienstgrad: Hauptmann, Operative Kommunikation (Mayen, RP)
2007 - 2011: Studium der Staats- und Sozialwissenschaften, Abschlüsse B.A. & M.A. (Universität der Bundeswehr, München, BY)
2017 - 2018: Stadtinspektoranwärter, Kreistadt Steinfurt (Burgsteinfurt, NW)
2019 - 2022: Studium Arbeitsmarktmanagement, Abschluss B.A. (Hochschule der Bundesagentur für Arbeit (Mannheim, BW)
2022 - 2023: Kommunaler Arbeitsvermittler, Maßarbeit kAöR (Jobcenter des Landkreises Osnabrück in Bersenbrück, NI)
2023 - heute: Personal- und Vertriebsdisponent, SOVEA-Workconsult GmbH (Steinfurt, NW)