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Klar, es ist leicht, Fortuna Düsseldorf zu lieben, wenn einen die Gnade der frühen Geburt ereilte. Deutscher Meister 1933, DFB-Pokalsiege in den Siebzigern, Europapokalfinale 1979. Fortuna war ein Verein in Glanz und Gloria. Doch warum liebt jemand Fortuna, der erst 1985 geboren wurde? Einen Klub, der von der Bundesliga in die Viertklassigkeit abstürzte und viele Jahre lang nichts als Schmach bereithielt. Einen Verein, der in Wuppertal 0:6 verlor und eine Woche später beim MSV Duisburg II mit 0:3. Der das Selbstverständnis jedes Landeshauptstadtbewohners Woche für Woche mit Füßen trat.
Die Antwort: Gerade deshalb. Fortuna gehörte seit Anbeginn zu den großen Vereinen in Deutschland, hat aber in der Vergangenheit auch gezeigt, dass Erfolge nicht alles sind im Fußball. Fußball ist auch, Niederlagen mit erhobenem Haupt zu ertragen. Fußball mit Fortuna ist, stolz zu sein, auch wenn es keinen Grund dazu gibt. Oder um es mit den 'Toten Hosen' zu sagen: 'Ihr könnt uns schlagen, so oft und so hoch ihr wollt, es wird trotzdem nie geschehen, dass auch nur einer von uns mit euch tauschen will.' Fortuna ist Lebenseinstellung: Arrogant und demütig zugleich. Jeder, der das begriffen und richtig gespürt hat, muss diesen Verein einfach lieben.
Niko Hinz und Jens Wangenheim, beide 1985 in Düsseldorf geboren, Berufsschreiberlinge, sind Fortuna-Fans qua Geburt. Sozialisiert durch zahllose Abstiege und Aufstiege, denken und träumen sie in Rot-Weiß. Dauerkarten auf der Südtribüne, Mitgliedschaftsausweis immer im Portemonnaie - Pflicht für die beiden Chef-Chronisten der jüngeren Fortuna-Geschichte.