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«Ich bin schwanger.
Ich stehe im Badezimmer und bin schwanger.
Verdammt, ich bin echt schwanger.
Der Test zeigt eindeutig zwei Streifen.»
Hinter der Tür, nur ein paar Schritte entfernt, sitzt er am Küchentisch und liest die Nachrichten. Es ist ein Morgen wie viele Morgen, ein Tag wie viele Tage. Bis ich hinübergehen und es ihm sagen werde.
Ich habe mir diesen Moment so oft vorgestellt. Wie auf dem Test zwei unmissverständliche Streifen erscheinen. Wie ich ihm in die Arme falle. Wie ich «Liebling, ich bin schwanger!» sage. Wie er meinen Bauch streichelt.
Jetzt stehe ich hier und habe kalte Füße, weil ich vergessen habe, die Heizung im Bad aufzudrehen, und fühle nichts und alles zugleich. Ich freue mich, natürlich freue ich mich, aber so leise, dass nicht mal ich selbst es mir ansehen würde. Ich bin erleichtert. Ich bin nervös. Ich habe Schiss.
Nach dem positiven Schwangerschaftstest bestellt Okka Rohd einen Stapel Bücher über Schwangerschaft und die ersten Baby-Monate, fängt an zu lesen und findet doch keine Antwort. Es gibt viele Bücher, in allen von ihnen steht sehr viel und meistens doch dasselbe: Es ist anstrengend, Mutter zu sein. Wovon in den Büchern kaum je die Rede ist: wie schön es ist, ein Kind zu haben. Und wie stark einen dieses Glück macht.
Okka Rohds Mann hat all das schon einmal erlebt - seine beiden Kinder sind längst erwachsen, und nun begibt er sich erneut in das Abenteuer Vaterschaft. Doch wie fühlt sich das für ihn, den über 50-Jährigen, an? Was fürchtet er, wo bleibt er gelassen?
In ihrem Buch erzählt Okka Rohd ehrlich und warmherzig aus dem Leben mit ihrer Tochter Fanny und wie das Muttersein ihr Leben verändert hat. Und es gelingt ihr, schwangeren Frauen und jungen Müttern das Gefühl zu geben, nicht allein zu sein mit ihrem Glück, mit ihrer Erschöpfung, mit ihrem Staunen.
«Okka Rohds Texte schaffen es, ganz leicht am Herzen zu kratzen. So, dass man gar nicht genau weiß, ob man glücklich oder traurig sein soll.»
(Die Welt)
Okka Rohd, geboren 1977, studierte Publizistik und Filmwissenschaften. Nach Stationen bei «Amica» und «Max» arbeitet sie seit 2008 als freie Journalistin in Berlin, unter anderem für «Merian», «Vogue», «Nido», «Myself» und «Flair».