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Obgleich Gerüchte sowohl Alltagskommunikation als auch die Kommunikation in Organisationen prägen, existieren in der (Organisations-)Forschung kaum gesicherte Erkenntnisse über Funktion und Wirkungsweise des Gerüchtes.
Vor diesem Hintergrund bietet Pamela Wehling einen Einblick in das nur schwer zugängliche Gegenstandsfeld des Gerüchts. Da insbesondere Reorganisationsprozesse von dem so genannten ,Flurfunk' begleitet werden, untersucht die Autorin die Bedeutsamkeit von Gerüchten als informelle Form der Kommunikation im Kontext organisationaler Wandlungsprozesse. Sie zeigt, dass tief greifende Reorganisationsmaßnahmen für die betroffenen Organisationsmitglieder eine krisenartige Erfahrung darstellen, da die als selbstverständlich geltende organisationale Lebenswelt in Frage gestellt wird. Das Gerücht bezeichnet eine Bewältigungsstrategie dieser Krise, da im Rahmen ,gerüchteweiser' Kommunikation ein sinnstiftendes Bild des Wandlungsprozesses konstruiert wird. Indem die theoretischen Überlegungen anhand eines empirischen Fallbeispiels veranschaulicht werden, bietet das Buch einen theoretischen und zugleich praxisnahen Einblick in die Funktionsweise von Organisationen und ihren (informellen) Kommunikationen.
Dr. Pamela Wehling promovierte bei Prof. Dr. Heiner Minssen, Lehrstuhl für Arbeitsorganisation und Arbeitsgestaltung der Ruhr Universität Bochum. Sie ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Arbeitswissenschaft der Ruhr-Universität Bochum tätig.