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Der Amerikanische Bürgerkrieg (1861-65) war ein Konflikt von transatlantischen Ausmaßen. Auch für Mitteleuropa hatte er spürbare, bis jetzt nur wenig erforschte Konsequenzen. Patrick Gaul widmet sich den grenzüberschreitenden Auswirkungen dieses Krieges aus wirtschafts- und kulturhistorischen Blickwinkeln, untersucht bisher unberücksichtigte Quellen und fördert dadurch neue Facetten zu Tage. Anhand von Schlaglichtern auf die Städte Hamburg, Bremen und Frankfurt zeigt Gaul unter anderem, wie Mitteleuropäerinnen und Mitteleuropäer durch Kredite, Schmuggel, humanitäre Hilfe und Waffenlieferungen in den Bürgerkrieg verwickelt waren und dass US-amerikanische Agenten und Konsuln vor Ort eifrig für die Interessen der Union beziehungsweise der sklavenhaltenden Südstaaten warben. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass längst nicht alle deutschsprachigen Beteiligten vorbehaltlose Unterstützer der Nordstaaten oder Befürworter der Sklavenemanzipation waren. Gaul geht zudem den Fragen nach, wie der Civil War auf den Deutschen 'Bürgerkrieg' von 1866 wirkte und welche Folgen die Emanzipation der Afroamerikanerinnen und Afroamerikaner auf mitteleuropäische Diskurse über Arbeit, Freiheit und den Umgang mit Minderheiten provozierte.
'Mit seinem Buch über die Verstrickungen deutschsprachiger Mitteleuropäer im Amerikanischen Bürgerkrieg weckt Patrick Gaul die historische Forschung aus einem langen Dornröschenschlaf. Wo frühere Arbeiten lediglich Zaungäste sahen, zeigt Gaul am Beispiel der Stadtgesellschaften Hamburgs, Bremens und Frankfurts, wie ein scheinbar ferner Krieg lokale Diskursräume erweiterte und neue ökonomische und politische Handlungsoptionen hervorbrachte. Ideale und Interessen zeichnet das faszinierende Panorama einer globalisierten nordatlantischen Welt im Umbruch, in der Planungsunsicherheit, Profiterwartungen und Parteinahme eng ineinanderwirkten. '
Mischa Honeck, Universität Kassel, Autor von Our Frontier Is the World: The Boy Scouts in the Age of American Ascendancy
'Full of new insights, this deeply informed study identifies under-researched strands of pragmatism and economic interest in the transnational history of the US Civil War. It contributes to an array of scholarly conversations - on the history of German Americans, global cotton, the arms trade, philanthropy, international finance, and more - and raises fundamental questions about the relationship between ideals and interests.'
Alison Clark Efford, Marquette University, Author of German Immigrants, Race, and Citizenship in the Civil War Era
'Mit dieser konzis verfassten Monographie leistet Patrick Gaul einen überaus wertvollen und innovativen Beitrag zur Erforschung der komplexen Verflechtungsgeschichte des Amerikanischen Bürgerkrieges und dessen Auswirkungen auf das deutschsprachige Mitteleuropa; damit beleuchtet und analysiert er eine ebenso relevante wie zuvor vernachlässigte Forschungsperspektive. '
Jörg Nagler, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Mithg. Don Doyle, Marcus Gräser, The Transnational Significance of the American Civil War
'Der Amerikanische Bürgerkrieg war eines der wichtigsten globalen Ereignisse des neunzehnten Jahrhunderts. Auch deutsche Kaufleute, Textilfabrikanten, Waffenhändler, Bankiers und Investoren waren tief in den Konflikt verwickelt. Patrick Gauls wichtiges Buch bietet neue Perspektiven auf diese Beziehungen und erlaubt tiefe Einblicke in die Entstehung einer global vernetzten Weltwirtschaft.'
Sven Beckert, Harvard University, Autor von King Cotton: Eine Globalgeschichte des Kapitalismus
Patrick Gaul hat Geschichte und Historische Ethnologie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main studiert. Er ist ehemaliger Stipendiat des Leibniz-Instituts für Europäische Geschichte in Mainz und des German Historical Institute in Washington, D.C. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie in deutscher und nordamerikanischer Geschichte des 19. Jahrhunderts.
Patrick Gaul hat Geschichte und Historische Ethnologie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main studiert. Er ist ehemaliger Stipendiat des Leibniz-Instituts für Europäische Geschichte in Mainz und des German Historical Institute in Washington, D.C. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie in deutscher und nordamerikanischer Geschichte des 19. Jahrhunderts.