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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 2,7, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Seminar für Alte Geschichte), Veranstaltung: Bäcker, Banker und Banausen. Zur Arbeitswelt in der Antike, Sprache: Deutsch, Abstract: "Normaler Weise kann man, was man braucht". So beschreibt Burkhard Meißner die Helden in Homers Epen. Dies lässt sich durchaus auf die gesamte Arbeitswelt in der Antike übertragen. Denn tatsächlich bereitet es Schwierigkeiten, wenn man dieses "Können", vor allem die Aneignung dessen näher beleuchten und untersuchen will. Vor allem in der archaischen Gesellschaft, aber auch bis tief in die römische Zeit hinein und sogar darüber hinaus scheint es absolut üblich zu sein, dass Berufsgeheimnisse von Generation zu Generation innerhalb der Familie weitergegeben werden, die Söhne sprichwörtlich in die Fußstapfen der Väter treten.
Eine nach heutiger Vorstellung staatlich gelenkte oder zumindest von Organisationen überwachte Berufsausbildung hat es in der Antike nicht gegeben. Will man sich dennoch ein Bild verschaffen von Art, Umfang, Inhalt und Dauer einer Ausbildung, muss man auf das Wenige zurückgreifen, was uns vorliegt. Denn dass es so etwas gegeben haben muss ist einerseits aus logischen Gesichtspunkten absolut unabdingbar und andererseits in den literarischen Quellen nur allzu oft bezeugt. Leider schweigen diese Quellen aber über die genaue Organisation der Berufsausbildung. Anders sieht es aus bei Ausbildungsverträgen, die uns aus dem römischen Ägypten auf Papyri überliefert sind und zum Teil erstaunliche Bestimmungen bis hin zu Konventionalstrafen bei Vertragsverstößen und Arbeitsschutzklauseln wie bezahltem Urlaub enthalten.
Im Folgenden will ich auf diese beiden Quellengattungen ebenso eingehen, wie auf inschriftliche Belege wie Signaturen und die Entwicklung der Berufsausbildung von der archaischen Zeit bis in die römische Kaiserzeit untersuchen.
Wenn auch in der Forschung das "antike Handwerk" an sich mittlerweile recht umfangreich beleuchtet worden ist und die soziale Stellung von Handwerkern teils kontrovers diskutiert wird, so mangelt es doch immer noch an Arbeiten zur antiken Berufsausbildung, da die Quellenlage zu dieser Thematik mehr als dürftig ist.