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Während Europa den gewaltigen Umwälzungen des 19. Jahrhunderts entgegensteuerte, entdeckte man auf dem Berg Athos ein verloren geglaubtes Werk des Hippolytus von Rom. Dieser Fund entfachte lebhafte Diskussionen unter Intellektuellen sowie in der breiten Öffentlichkeit in Britannien und Deutschland. Der antike Kirchenvater stieg bald zu einer lebendigen Stimme in den Debatten über Theologie, Kirche und die Zukunft Europas auf und wurde mit der Internationalen Weltausstellung in London 1851 in Verbindung gebracht, nicht so sehr wegen der Wiederentdeckung selbst, sondern wegen ihrer Verwendung durch den Laientheologen und mächtigen preußischen Diplomaten in London Christian Carl Josias Bunsen. Dieser machte sich ehrgeizig daran, das Christentum zu modernisieren. Pierre Sfendules beleuchtet Bunsens Werk, die Kommunikationszusammenhänge der Elenchos-Kontroverse, an der führende Persönlichkeiten wie Ferdinand Christian Baur, Ignaz von Döllinger sowie Giovanni Battista de Rossi teilnahmen, und vertieft das Verständnis für die transnationale Rolle der frühen Kirchengeschichte in den politischen und theologischen Debatten des 19. Jahrhunderts.
Geboren 1988; 2009-17 Studium der christlichen Theologie; 2017 Wiss. Mitarbeiter in München; 2020 Forschungsaufenthalt am Deutschen Historischen Institut in London; 2021-22 Wiss. Mitarbeiter in Hamburg; 2022 Gastwissenschaftler am Leibniz-Institut für Europäische Geschichte in Mainz; 2023 Promotion; Wiss. Mitarbeiter am Institut für Neuere Kirchengeschichte in Kiel.