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Porno: der Männer Freud, der Frauen Leid? Ganz so einfach ist es nicht:
Ein Thema, das doch sehr komplex,
ist und bleibt nun mal der Sex.
Verschiedentlich sind die Geschlechter,
denn das, was sie nicht möcht, das möcht er.
Pornographie kann sehr entzücken,
sieht man doch andern zu beim F...,
und des Lustgenusses wegen
kann man dabei Hand anlegen.
Wenn sie ungern blasen tut,
tut blasen g u c k e n auch sehr gut.
Doch was dem Manne ein Pläsier,
ruft Brechreiz bei der Frau herfür!
Sind Pornofilme, wie vermeintlich,
in jedem Falle frauenfeindlich?
Hat Alice Schwarzer wirklich recht,
die sagt, dass Pornos schlichtweg schlecht?
Ist Pornkonsum, weil so verderblich,
vom Vater auf den Sohn vererblich?
Die Story der Familie Schlüter
ist nichts für prüdere Gemüter.
Bewegt das Thema sowieso
sich auf niederem Niveau,
wird hier auf dem Tablett beschert,
was sonst man untern Teppich kehrt!
Ralf König, 1960 in Soest geboren, Tischlerlehre, Studium der freien Graphik an der Kunstakademie Düsseldorf, rasanter Aufstieg zum erfolgreichsten Comiczeichner der Schwulenszene. Durchbruch mit «Der bewegte Mann» (1987), der als Comic wie als Film ein großes Publikum eroberte. Zahlreiche weitere, auch verfilmte Veröffentlichungen (u. a. «Kondom des Grauens», «Wie die Karnickel»), vielfache Auszeichnungen (u. a. 2006 auf dem Internationalen Comic-Salon Erlangen mit dem Spezialpreis der Jury für seine künstlerische Stellungnahme im Karikaturenstreit und 2010 mit dem Max-und-Moritz-Preis für den besten Comic-Strip für «Prototyp» und «Archetyp»). König ist im Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung. Seine Comics sind in 18 Sprachen übersetzt. Rosa von Praunheim drehte 2012 unter dem Titel «König der Comics» eine vielbeachtete Dokumentation über ihn.