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Studienarbeit aus dem Jahr 1991 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum (Fakultät für Geschichtswissenschaft), Veranstaltung: Spiele und Sport in Griechenland und Rom, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Verlauf des zweiten vorchristlichen Jahrhunderts erwies sich als entscheidend für die äußere und innere Entwicklung Roms. Insbesondere die Auseinandersetzung mit Karthago legte den Grundstein für die Großmachtstellung des römischen Reiches.
Die Erlangung dieser Großmachtstellung führte rückwirkend zu gravierenden Umwandlungen im Wirtschaftsleben, namentlich der Verdrängung großer Teile des Kleinbauerntums durch die Produktionsform des mit Sklaven bewirtschafteten Großgrundbesitzes.
Die Umwandlung in der Agrarwirtschaft führte mit der Herausbildung eines städtischen Proletariats zu tiefgreifenden sozialen und politischen Veränderungen. Da das Proletariat langfristig bereit sein würde, für die Verbesserung seiner Situation eine Änderung der reformunfähigen Herrschaftsverhältnisse anzustreben, musste die herrschende Schicht daran interessiert sein, es anderweitig zu befrieden. Diese herrschende Schicht war aber keineswegs homogen, sondern unterlag einem Differenzierungsprozeß, so dass z.B. homines novi, "Karrieristen" wie Gajus Marius das Proletariat für ihre Ziele zu manipulieren versuchten.
Für die Kanalisierung des Machtfaktors des proletarischen Potentials, der Deckung der Grundbedürfnisse der urbanen Nicht-Erwerbstätigen nach Nahrung und Zeitvertreib, standen somit erhebliche Mittel zur Verfügung - eine Entwicklung, die in der Kaiserzeit, als die Caesaren gezwungen waren, von ihrer schlecht verhüllten Alleinherrschaft abzulenken, z.B. in riesigen Arenabauten wie dem berühmten Kolosseum kulminierte.
Neben der Verbreitung der Sklaverei, die das römische Reich bis weit in das letzte jahrhundert v. Chr. zu einer im Ausmaß bisher unbekannten und latenten Auseinandersetzung mit aufständischen Sklaven zwang, zog die Umwandlung des Heeres in eine Berufsarmee schwerwiegende Folgen für die weitere Entwicklung Roms nach sich.
Die Entstehung von Klientelverhältnissen zwischen dem Feldherrn und "seinen" Legionären führte dazu, dass letztere vorrangig die Interessen "ihres" Feldherrn schützten, notfalls sogar gegenüber der eigentlichen Zentralgewalt.
Das Heer wurde damit zum bestimmenden Machtfaktor der innenpolitischen Auseinandersetzung: Diese Haltung erst ermöglichte es Caesar, den Rubikon zu überschreiten.