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"Der gläserne Horizont": so stellt sich das gewaltige Massiv des Mount Everest dem Bergsteiger dar, wenn er, wie Reinhold Messner von Lhasa kommend, nach 1000 Kilometern Jeepfahrt durch das rotchinesische Tibet und nach wochenlangen Fußmärschen von Nomadencamp zu Nomadencamp, sich den Schneegipfeln des Himalaja nähert.
Als Reinhold Messner 1979 in Kathmandu erfährt, daß der japanische Bergsteiger Naomi Uemura die Erlaubnis erhalten hat, den Mount Everest im Winter 1980/81 im Alleingang zu besteigen, kennt er nur ein Ziel: Er muß ihm zuvorkommen. Seit seinem Alleingang 1978 zum Nanga Parbat (8125 m) weiß Messner, daß auch die Besteigung des Everest, des mit 8846 Metern höchsten Berges der Welt, allein möglich ist. Messner handelt sofort, und es gelingt ihm, für sich eine Expeditionsgenehmigung für die Zeit von Juni bis Ende August 1980 zu erwirken. Schon einmal stand Reinhold Messner auf dem Gipfel des Everest. Das war 1978. Nun wird er ein zweites Mal gehen, wieder ohne künstlichen Sauerstoff, aber diesmal auch ohne Kletterpartner, ohne feste Lagerkette, ohne Träger und über eine neue Route auf der tibetischen Seite.
Messners Bericht über die alpinistische Sensation seiner Solobesteigung schildert nicht nur den Kampf ums Überleben angesichts der gewaltigen Herausforderungen der Natur, wie Monsunstürme, Gletscherspalten und die sauerstoffarme Luft in 8000 Meter Höhe, sondern vor allem auch die Abenteuer der Psyche an den Grenzen menschlicher Belastbarkeit und das mystische Erleben der Einsamkeit in eisiger Natur.
Reinhold Messner, Jahrgang 1944, der berühmteste Bergsteiger und Abenteurer unserer Zeit, Grenzgänger und »Philosoph in Aktion«, hat in zahlreichen Büchern Zeugnis abgelegt von seiner Suche nach Selbstverwirklichung in extremer Existenz. Messner bestieg als erster Mensch alle 14 Achttausender, darunter erstmals den Mount Everest ohne Sauerstoffgerät. Er durchquerte zu Fuß Grönland, die Antarktis, den Osten Tibets, die Wüste Gobi.
Er lebt auf Schloß Juval im Vinschgau und in Bozen.
"Kaum einer hat in vielen Jahren so gründlich, so intellektuell genau, so selbstforschend um den Sinn des Bergsteigens gerungen wie er. Die Lektüre seiner Bücher, die von hohem stilistischen Rang sind, läßt diesen Weg mitgehen."
Neue Zürcher Zeitung
"Noch kein Mensch hat die einander potenzierenden Wirkungen von Sauerstoffmangel, Einsamkeit und Erschöpfung so absolut erlebt wie Reinhold Messner."
Der Spiegel