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Die voranschreitende Geopolitik geht mit komplexen Formen epistemischer Gewalt eurozentristischer Wissensordnungen einher. Diese zeigt sich auch in der Weitertradierung komplexitätsreduzierender Wissensproduktion sowohl über Behinderung als auch über Migration/Flucht: Es wird wiederholt über die Betroffenen, statt mit ihnen gesprochen. Robel Afeworki Abay widmet sich der Diskriminierung und Teilhabe an Erwerbsarbeit von BIPoC mit Behinderungserfahrungen und beleuchtet aus postkolonialen und intersektionalen Perspektiven die Zugangsbarrieren und Bewältigungsressourcen der Betroffenen. In seiner partizipativen Studie legt er dar, dass epistemische Gewalt hierbei als konstitutiver Bestandteil der Kolonialität des Wissens fungiert.
Robel Afeworki Abay (Dr. phil.) ist Soziologe und derzeit Gastprofessor für partizipative Ansätze in den Sozial- und Gesundheitswissenschaften an der Alice-Salomon-Hochschule Berlin. Zuvor war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig. In seiner Dissertation an der Humboldt-Universität zu Berlin befasste er sich mit intersektionalen Kolonialitäten von Rassismus und Ableismus. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Intersectional Disability Justice, Migrationssoziologie, Diversität und Intersektionalität, Rassismus und Ableismus, Disability Studies und Critical Race Theory (DisCrit), Postkoloniale und Dekoloniale Theorien, Climate und Social Justice sowie partizipative Forschung.