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Wäre es nach seinem Vater gegangen, wäre er Eisenbahner geworden. Aber Roland Hetzer, der 1946 aus dem Sudetenland als Flüchtlingskind nach Augsburg kam, hatte andere Pläne. Er wollte Medizin studieren und Arzt werden. Sein besonderes Interesse galt der Herzchirurgie. An einem Julitag im Jahr 1983 erreichte den Facharzt für Chirurgie beim Eintreffen in seiner Klinik die Nachricht, dass nach dem Unfalltod eines 15-jährigen Mädchens ein Spenderherz eingetroffen sei. Auch einen Empfänger gibt es bereits. Hetzer handelt sofort - und transplantiert sein erstes Herz. Und begibt sich damit in Deutschland auf eine »terra incognita«, die vor ihm nur wenige betreten hatten. In der Folge wurde er zu einem der größten Pioniere der Herzchirurgie weltweit. Ab 1985 baute er als ärztlicher Direktor das Herzzentrum Berlin auf. Wurde schnell zu einer Anlaufstelle der Prominenten. War der berühmte nordkoreanische Patient tatsächlich Kim Jong? Er schweigt. Wichtiger ist ihm, von seinem Engagement beim Aufbau einer Herzchirurgie in Sarajevo nach dem Bosnienkrieg zu berichten. Von seinem Engagement für Gender-Medizin. Von Herztransplantationen bei Kindern. Von seiner ersten erfolgreichen Transplantation eines Kunstherzens. Lauter Pioniertaten.
Eine Autobiographie, die gleichzeitig eine Geschichte der Herzchirurgie in Deutschland ist, vor allem aber die Geschichte eines mutigen Arztes, der neue Maßstäbe in der Medizin setzte.
Prof. Dr. med. Roland Hetzer, geboren1944 in der Nähe von Karlsbad im ehemaligen Sudetenland. Er studierte Medizin in Mainz und München. 1971 begann er als wissenschaftlicher Assistent an der Medizinischen Hochschule Hannover seine Ausbildung zum Facharzt für Chirurgie. 1985 geht er an die FU Berlin und baut als leitender Arzt der Herzchirurgie und Ärztlicher Direktor das Herzzentrum Berlin auf. Hetzer erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u. a. das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.