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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,8, Universität Bremen, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Aufstand der Juden gegen die Römer in der Provinz Judäa im Jahr 66 n. Chr. markierte den Auftakt zum Judäischen Krieg und hatte schwer wiegende politische, gesellschaftliche und religiöse Veränderungen zum Ergebnis. Am Ende des Krieges im Jahr 70 war Jerusalem verwüstet; das religiöse Zentrum der Juden, der Tempel, niedergebrannt und die jüdische Gesellschaft durch Versklavung und Vertreibung in ihrer ursprünglichen Struktur nicht mehr existent. Die Folgen des Krieges prägten weiterhin die Entwicklung des Judentums in entscheidender Weise und bedeuteten das endgültige Verschwinden eines jüdischen Staates bis 1948. Es liegt auf der Hand, dass ein Ereignis mit solch weit reichenden Konsequenzen bis in die Gegenwart einer wissenschaftlichen Erklärung bedarf. Das Ziel dieser Arbeit ist es deshalb, die Ursachen für die Entstehung des Aufstandes näher zu untersuchen.
In dieser Arbeit setze ich zwei Schwerpunkte. Zu Beginn stelle ich die Frage nach dem Beitrag der römischen Besatzung zur Entstehung des Konflikts. Anschließend versuche ich, die heterogene Gesellschaft Judäas näher zu erfassen, um hier nach Erklärungsmöglichkeiten zu fragen. Diese Arbeit kann dabei jedoch keine hinreichende Analyse aller Aspekte der komplexen judäischen Gesellschaft liefern. So müssen die Rolle der extremistischen religiösen Gruppen, der jüdischen Eliten und die Bedeutung regionaler Unterschiede leider unberührt bleiben. Ebenso muss ich mich bei der Betrachtung der römischen Perspektive auf die Rolle der römischen Statthalter und auf die römische Haltung den Juden gegenüber beschränken und lasse beispielsweise Vergleiche mit Aufständen in anderen Provinzen außer Acht.
In der Forschung hat sich mittlerweile die Position durchgesetzt, dass ein Zusammenspiel verschiedener gesellschaftlicher, politischer und religiöser Faktoren für die Entstehung des Aufstandes verantwortlich war; diskutiert wird dabei lediglich ihre Gewichtung. Ebenso herrscht weitgehend Einigkeit über die prinzipielle Verlässlichkeit der Schriften des Josephus, die als wichtigste literarische Quelle zur Verfügung stehen. Zwar existieren auch zahlreiche archäologische Überreste sowie Münzen, aber diese sind für meine Fragestellung im Rahmen dieser Arbeit eher ungeeignet. Daher stütze ich mich in meinen Untersuchungen weitgehend auf die Werke des Josephus, berücksichtige jedoch auch Tacitus' Perspektive.