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"Episode am Genfer See" ist eine Novelle von Stefan Zweig aus dem Jahr 1926. Der kleinen Text mit dem ursprünglichen Titel "Der Flüchtling" gilt als eine der schönsten Erzählungen des Autors. Der Erste Weltkrieg wird thematisiert. Sehnsucht nach der Heimat treibt einen Fahnenflüchtigen heimwärts. Im Sommer 1918 wird der völlig erschöpfte junge russische Soldat Boris in der Nähe von Villeneuve aus dem See gezogen.
Stefan Zweig (1881-1942) war ein österreichischer Schriftsteller. 1934 flüchtete er vor den Nationalsozialisten über London und New York nach Brasilien. In der Nacht vom 22. zum 23. Februar 1942 nahm sich Stefan Zweig in Petrópolis bei Rio de Janeiro das Leben. Depressive Zustände begleiteten ihn seit Jahren. Seine Frau Lotte folgte Zweig in den Tod. In seinem Abschiedsbrief hatte Zweig geschrieben, er werde "aus freiem Willen und mit klaren Sinnen" aus dem Leben scheiden. Die Zerstörung seiner "geistigen Heimat Europa" hatte ihn für sein Empfinden entwurzelt, seine Kräfte seien "durch die langen Jahre heimatlosen Wanderns erschöpft". Stefan Zweig wurde ein Symbol für die Intellektuellen im 20. Jahrhundert auf der Flucht vor der Gewaltherrschaft.