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"Sommernovellette" ist eine Erzählung von Stefan Zweig aus dem Jahr 1911. Ein älterer Herr verbringt seinen Sommerurlaub am Comer See. Zum Zeitvertreib schreibt er seiner jungen Hotelnachbarin im Stile von Cyrano de Bergerac Liebesbriefe im Namen eines unbekannten Verehrers. Genussvoll beobachtet er, wie das junge Mädchen auf seine Briefe reagiert und sich bei ihr das erste Begehren regt.
Stefan Zweig (1881-1942) war ein österreichischer Schriftsteller. 1934 flüchtete er vor den Nationalsozialisten über London und New York nach Brasilien. In der Nacht vom 22. zum 23. Februar 1942 nahm sich Stefan Zweig in Petrópolis bei Rio de Janeiro das Leben. Depressive Zustände begleiteten ihn seit Jahren. Seine Frau Lotte folgte Zweig in den Tod. In seinem Abschiedsbrief hatte Zweig geschrieben, er werde "aus freiem Willen und mit klaren Sinnen" aus dem Leben scheiden. Die Zerstörung seiner "geistigen Heimat Europa" hatte ihn für sein Empfinden entwurzelt, seine Kräfte seien "durch die langen Jahre heimatlosen Wanderns erschöpft". Stefan Zweig wurde ein Symbol für die Intellektuellen im 20. Jahrhundert auf der Flucht vor der Gewaltherrschaft.