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Hermlin, einer der großen Schriftsteller der DDR, erinnert sich: An Beobachtungen und Erfahrungen eines jungen Mannes aus gebildeter bürgerlicher Familie, der auf der Straße zum Kommunisten wird und so beides aus fremder Nähe wahrnimmt. An das Großbürgertum, das die heraufkommenden Nazis als barbarische Horde abtut, und die Arbeiter, die sich - hilflos und oft schwankend - widersetzen.
Stephan Hermlin wurde 1915 in Chemnitz geboren. 1931 schloss er sich den Kommunisten an, arbeitete nach 1933 drei Jahre im Untergrund, bevor er nach Frankreich emigrierte und sich der Résistance anschloss. Nach dem Krieg kehrte er nach Deutschland zurück. Er lebte zunächst in Frankfurt am Main, wo er als Rundfunkredakteur arbeitete, dann ab 1947 in Ost-Berlin und wurde Mitarbeiter der Zeitschriften Aufbau und Eulenspiegel.
Der Lyriker, Prosaautor und Übersetzer (unter anderem Nerudas und Aragons) wurde rasch zu einem der wichtigsten DDR-Intellektuellen. 1976 gehörte er zu den Initiatoren des Protestschreibens gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns. Fünf Jahre später organisierte er das vielbeachtete Treffen ost- und westdeutscher Schriftsteller in Ost-Berlin. Hermlin starb 1997 in Berlin.