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Examensarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Didaktik - Geschichte, Note: 1,0, Universität Potsdam, Sprache: Deutsch, Abstract: Während meines Praktikums hatte ich zu Beginn eines Schultages ein interessantes Gespräch mit einem Mädchen aus der 6. Jahrgangsstufe. Sie stand direkt vor mir, wühlte unzufrieden in ihrer Tasche, murrte dabei vor sich hin und meinte dann zu ihrer Freundin: "Jetzt haben wir statt Englisch Geschichte, so ein Mist. Ich hatte mich schon echt auf diese Stunde gefreut, wir wollten doch heute an den Plakaten weiterarbeiten!" Das machte mich stutzig. "Warum findet denn niemand Geschichte gut. Nach einer kurzen Pause, in der sie wohl abwog, ob ihre Antwort ihr einmal zum Nachteil gereichen würde, antwortete sie schließlich: "Geschichte ist langweilig, es ist immer das Gleiche. Es geht doch nur ums Auswendiglernen. Was kümmern mich denn die Urzeitmenschen oder irgendwelche Leute, die seit sonst wann tot sind?"
Das Gespräch mit der Schülerin war der Auslöser für viele Fragen und führte zu dieser Forschungsarbeit.
Ich hatte in den nächsten Wochen die Möglichkeit, einige Unterrichtsstunden im Fach Geschichte in den unterschiedlichen Jahrgangsstufen zu geben. Trotz meiner Bemühungen einen interessanten Unterricht zu gestalten und den Unterricht mit Gruppenarbeiten und verschiedenen Medien aufzulockern, konnten die Kinder kaum historisches Wissen behalten. Es schien, als würden die Schülerinnen und Schüler die Informationen zwar sehr interessant finden, jedoch nur wenig aufnehmen und davon noch jede Menge vergessen. Warum? Um dies herauszufinden, beschloss ich, einen anderen Weg im Unterricht zu gehen.
Die Arbeit wird von folgenden Fragestellungen geleitet: Wie sollte das Fach Geschichte für die Kinder gestaltet werden, um Geschichtsbewusstsein effektiv zu fördern? Welche Rolle spielt die Methode des erzählenden Geschichtsunterrichts bei der Förderung des Geschichtsbewusstseins? Welche Möglichkeiten bietet Multiperspektivität im Geschichtsunterricht und welche Probleme können auftreten? Ist ein handlungsorientierter Unterricht für die Schülerinnen und Schüler möglicherweise abwechslungsreicher und interessanter? Ist es möglich, dass mittels des handlungsorientierten Unterrichts, Geschichtsbewusstsein und historisches Wissen bei den Schülerinnen und Schülern langfristig zu verankern? Bietet das Rollenspiel eine effektive Gelegenheit zur Förderung der Multiperspektivität? Ist die Kritik am handlungsorientierten Unterricht gerechtfertigt?
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