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In dieser Einführung eröffnet Thomas Noll eine Vielzahl von Gesichtspunkten zur Beschreibung und Analyse von Werken der bildenden Kunst - Gemälden ebenso wie Grafiken und Skulpturen. Zur Sprache kommen Naturalismus/Abstraktion, Realismus/Idealismus, Fläche/Raum und malerische/zeichnerische Auffassung, besondere Beachtung finden hierbei bildkünstlerische Erzählstrukturen, Aspekte des Stils und der Rezeptionsästhetik. Ein Überblick über die Entwicklung der Kunstbeschreibung von der antiken Ekphrasis bis zur Ikonik von Max Imdahl im 20. Jahrhundert verdeutlicht die historische Grundlage verschiedener Gesichtspunkte. Anschließend wird deren Bedeutung in der Praxis anhand von Werken aus dem 11.-20. Jahrhundert dargelegt und die Grenzen einer werkimmanenten Interpretation sowie der Maßstab von künstlerischer Qualität diskutiert. Als Beispiel für eine weitergehende Untersuchung steht am Ende die integrale Interpretation eines Holzschnitts von Albrecht Dürer im kulturgeschichtlichen Kontext.
Thomas Noll studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie sowie Mittlere und Neuere Geschichte in Göttingen und Heidelberg. Forschungsschwerpunkte sind Kunst und Frömmigkeit im späten Mittelalter, kirchenpolitische Bildprogramme in Italien sowie die deutsche Malerei des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Er ist apl. Professor am Kunstgeschichtlichen Seminar der Universität Göttingen.