Über Wissenschaft reden

Studien zu Sprachgebrauch, Darstellung und Adressierung in der deutschsprachigen Wissenschaftsprosa um 1800. 'ISSN'. HC runder Rücken kaschiert.
gebunden , 270 Seiten
ISBN 3110676621
EAN 9783110676624
Veröffentlicht Februar 2020
Verlag/Hersteller De Gruyter
Leseprobe öffnen

Auch erhältlich als:

pdf eBook
0,00
129,95 inkl. MwSt.
Lieferbar innerhalb von 5-7 Tagen (Versand mit Deutscher Post/DHL)
Teilen
Beschreibung

Um 1800 verstärkt sich das Problembewusstsein für eine der wissenschaftlichen Reflexion adäquate Darstellung, da sich die Überzeugung durchsetzt, die Sprache sei nicht nur ein Werkzeug, sondern vielmehr ein »bildendes Organ des Gedankens« (Wilhelm v. Humboldt).
Das enge Verhältnis von Aussage und Ausdruck rückt die Wissenschaft in der deutschen Tradition geradezu zwangsläufig in die Nähe zur Literatur. Dabei zeigt sich das wissenschaftliche Selbstverständnis dieser Jahre in der Frage v.a. seiner Adressierung von einer interessanten Paradoxie geprägt. So soll der jeweilige Sprachgebrauch überhaupt erst den szientistischen Anspruch wissenschaftlicher Projekte beglaubigen und diese gleichsam als Spezialdiskurse legitimieren, zugleich muss der ideale Adressat der Wissenschaft solche Spezialdiskurse aber immer auch überschreiten. J. G. Fichte etwa weist den Vorwurf der »Unverständlichkeit« seiner »Wissenschaftslehre« als implizites Verlangen nach »Seichtigkeit« seitens der Leser zurück, zugleich aber erlegt er dem Wissenschaftler die Aufgabe auf, einen Beitrag zum »Fortgang des Menschengeschlechts« zu leisten. Derartigen Spannungen spürt der Band im Kontext vornehmlich des Niedergangs (wie Fortlebens) der Rhetorik und der Neubegründung der Universität nach.

Portrait

Claude Haas, ZfL, Berlin; Daniel Weidner, ZfL & HU Berlin.

Das könnte Sie auch interessieren