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Der ohnehin leckeren und gesunden iberischen Küche hat der Einfluss der Mauren noch einen besonderen Pfiff verliehen und die andalusische Esskultur geprägt. Die Speisen in Andalusien sind - den warmen Temperaturen angemessen - zumeist leicht und gut bekömmlich. Zu den Grundelementen sind vor allem Oliven, Knoblauch, aromatische Würzkräuter (Kreuzkümmel, Safran, Koriander, Würzpaprika) und natürlich Sherry, zu zählen, der hier erzeugt wird.
Gekühlte Suppen, über offenem Feuer gebratene Fleischspieße, mariniertes Fleisch, gegrillter Fisch, Eintöpfe aus Meeresfrüchten, rustikale Wildgerichte, aber auch Mandelkonfekt oder Quittenpaste stehen auf dem Speiseplan der Andalusier.
Der Einfluss des Orients ist in vielen Gerichten spürbar. Die Mauren kombinierten auf kreative Weise Fleisch und Fisch mit Früchten, Kräutern, Nüssen, aber auch scharfen Gewürzen. So gehören Beigaben von Mandeln, zerstoßenen Nüssen, Pistazien, Pinienkernen, Korinthen, Feigen, Melonen, Orangen und anderen Früchten, ja selbst Schokolade bei Fisch- und Fleischgerichten, zu ihrem Erbe. Einige Bezeichnungen für Lebensmittel kommen noch aus dem arabischen oder sind mit arabischen Wortteilen verknüpft wie z.B. alcachofa - Artischocke, almendra - Mandel oder azafrán - Safran.
Dieses Buch enthält eine Sammlung von weit über 100 Rezepten, nach denen in andalusischen Küchen Mahlzeiten zubereitet werden und die viele Spanienreisende als Gäste des Landes kennen gelernt haben.
Köstliche Tapas, Salate, Suppen, Fleisch-, Fisch- und Wildgerichte bis hin zu köstlichen Desserts und Kuchen lassen die Erinnerung an den letzten Urlaub wieder lebendig werden.
Die Autorin lernte Spanien schon in ihrer Jugend bei unzähligen z.T. auch längeren Aufenthalten noch unter dem Franco-Regime kennen und lieben, musste jedoch die zunehmende Verschandelung des Landes durch Massentourismus erleben. Ihre besondere Liebe galt Andalusien. Seit 2000 intensivierte die agile Journalistin wieder ihre Reisen in diesen kulturreichen europäischen Landstrich, in dem sich vor knapp 1.000 Jahren Okzident und Orient zu einem friedlichen Miteinander verbanden, wieder auf. Dort recherchierte sie für dieses Kochbuch und ihren in Andalusien spielenden Roman "Carmen in fünf Akten", bei dem es um ein humorvolles, turbulentes Internetabenteuer einer 55-jährigen geht. Ebenso wie für den zweiten Band ihrer neuen Jugendabenteuerserie "Die Burg der Mauren".
Die Reisen führten die Autorin z.T. über unbefestigte Straßen in das andalusische Hinterland durch Mandel- und Olivenhaine, karge, felsige Vegetation fernab vom Tourismus in entlegene Dörfchen. Sie besuchte Flamenco-Veranstaltungen, die kaum ein Tourist je gesehen hat und genoss die Gastfreundschaft spanischer Familien. Doch auch in den Altstadtvierteln von Cordoba, Sevilla, Jerez, Cadiz und anderen Orten fand sie guten Kontakt zur einheimischen Bevölkerung in Tapa-Bars und bei anderen Gelegenheiten und sammelte Rezepte der heimischen Küche.