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Das Mammisi von Edfu zählt zu den am besten erhaltenen Geburtshäusern Ägyptens. Es stammt aus der späten Ptolemäerzeit und gehört zum Bezirk des Horustempels. Obwohl die Texte und Bilder des Mammisis seit langer Zeit publiziert sind, ist es kaum erforscht worden. Wie lohnend eine Beschäftigung ist, zeigt das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Projekt von Dagmar Budde, das sich von 2016-2022 mit dem Bauwerk befaßt hat.
Die Dokumentation ist der erste von insgesamt fünf Bänden, die in ihrer Gesamtheit das Mammisi erschließen. Sie wurde in Zusammenarbeit mit Uwe Bartels erstellt, der von zahlreichen Reliefs neue Zeichnungen angefertigt hat, die, im Unterschied zur alten Publikation von Émile Chassinat, Hieroglyphen integrieren und Dekorationsmuster aufzeigen. Erstmals werden Pläne der Räume und Rekonstruktionen vorgelegt, die zu einem besseren Verständnis der Architektur beitragen und fallweise bisher unbekanntes Material offenbaren. Zusammenstellungen der im Mammisi vertretenen Ritualszenen, der dargestellten Kronen, Waffen oder Musikanten geben einen Eindruck von der Themenvielfalt der Dekoration. Zusammen mit rund 200 Phototafeln sowie mit Übersichten - etwa zur Verteilung der Szenen und Texte oder zu den Dekorationsschemata der Bauteile - bildet der Band den Ausgangspunkt für die folgende Übersetzung der Inschriften und die Gesamtinterpretation des Mammisis.