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In einer Einbahnstraße gibt es keinen Gegenverkehr. Und von einer neuen Erkenntnis geht es nicht rückwärts! Walter Benjamins 'Einbahnstraße' führt an zahlreichen Denkanstößen entlang, hin zu richtungsweisenden Erkenntnissen - für jeden, der sich darauf einlässt.
'Einbahnstraße' ist zunächst einmal Kurzprosa - eine Sammlung von Gedanken, von Notizen, ein Kaleidoskop von literarisch-philosophischen Miniaturen, eine Präsentation von 'Denkbildern', essayistische Feinkost.
Das 1928 erschienene Werk ist thematisch breit angelegt und hat viele Bezüge zu unserer aktuellen Gegenwart. Zentraler Bestandteil ist der Text 'Kaiserpanorama' - Reflektionen über unser Land und unsere Gesellschaft, und die Position von beiden innerhalb von Europa. Drum herum gibt es Fantastisches, Erträumtes, Sinnliches und auch Reales aus der Welt des Schriftstellers. Man begegnet großartigen Wörtern und Begriffen wie apperzipieren, Hottentotten, Anaquivitzli, Kalligraphie und 'die Chthonische Tiefe der Sprache'. Und ganz zum Schluss erfährt man, welchen Unterschied es zwischen 'Menschen als Spezies' und der 'Menschheit als Spezies' gibt.
Auf Walter Benjamin treffen viele Bezeichnungen zu: Wort-Künstler, unabhängiger Intellektueller, Journalist, Einzelgänger, Philosoph, Essayist, Kulturkritiker. Und prägende Figur der Deutschen Geistesgeschichte in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine Familie gehörte dem assimilierten Judentum an. Er wurde 1892 in Berlin geboren, studierte Philosophie, deutsche Literatur und Psychologie in Freiburg, München und Berlin. In Bern promovierte er - der Versuch, an der Frankfurter Universität zu habilitieren, scheiterte. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten zwang Benjamin, im September 1933 ins Exil. Im September 1940 unternahm er den vergeblichen Versuch, über die Grenze nach Spanien zu gelangen. Um seiner bevorstehenden Auslieferung an Deutschland zu entgehen, nahm er sich offenbar das Leben.