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Darf ein Kunstmuseum Werke aus seinem Bestand verkaufen? Darf es mit Kunst Handel treiben? Sammeln, Erhalten und Forschen - das sind doch seine Kernaufgaben. Aber kann eine Institution, die unter schrumpfenden Etats zu leiden hat und mit Besucherrekorden aufwarten soll, diese Arbeit weiter leisten?
In sieben Kapiteln geht Walter Grasskamp der Frage nach, wie zeitgemäß das Kunstmuseum noch ist. Er greift prominente Streitfälle der letzten Jahre auf und führt hinter die Kulissen einer ehrwürdigen Institution, die zunehmend nur noch als Ausstellungshalle wahrgenommen wird. Ist das Museum gar ein Opfer seines Erfolgs? Oder sind die vom Autor identifizierten Paradoxien des Kunstmuseums Schuld an der Krise? Denn nicht nur fehlende Anschaffungsetats machen den Museen zu schaffen, auch die Kunst selbst: Wie soll man mit Werken umgehen, die sich gegen ihre Erhaltung wehren? Wie hoch ist der Depotschwund? Und verdrängt die monumentale Gegenwartskunst ausgerechnet im Museum die historische Sammlung?
Walter Grasskamp, geb. 1950, Kunstkritiker und von 1995 bis 2015 Professor für Kunstgeschichte
an der Akademie der Bildenden Künste in München, ist Vorstandsmitglied der «Bayerischen
Museumsstiftung zur Förderung der staatlichen bayerischen Museen». BeiC.H.Beck gab
er 2006 die Anthologie «Sonderbare Museumsbesuche. Von Goethe bis Gernhardt» heraus;2014 erschien «André Malraux und das imaginäre Museum. Die Weltkunst im Salon».