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Ehe Goethe und Schiller zu dem legendären Freundespaar der Weimarer Klassik wurden, das sich fast täglich besuchte und nicht nur literarisch, sondern auch philosophisch und naturwissenschaftlich miteinander austauschte, sich half und gegenseitig motivierte, waren sie Konkurrenten. Die erste Begegnung der Beiden am 7. September 1788 veränderte diese Denkweise. Was die zwei früheren Rivalen später verband, war die gemeinsame Arbeit am eigenen Werk - sich wechselseitig im intensiven Austausch von Gedanken und Empfindungen zu befördern und selbst zu steigern war der erklärte Zweck dieser Freundschaft. Als Schiller 1805 starb, ging für Goethe eine Epoche zu Ende. Das Verhältnis war inzwischen so eng geworden, dass Goethe beim Tode Schillers - wie er in einem Brief an Carl Friedrich Zelter schrieb - die Hälfte seines Lebens, ja sich selbst zu verlieren glaubte. Unser 35. Band enthält die schönsten Gedichte und Balladen dieser beiden bedeutendsten Lyriker der deutschen Sprache. Gedichte sowohl aus den gemeinsamen gut zehn Jahren in Weimar sowie auch aus der Schaffensphase vor 1794 und Gedichte von Goethe nach dem Tod von Friedrich Schiller im Jahre 1805.