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Die Deutsche Reichsbahn war der größte Arbeitgeber in der DDR. 1990 wurde auch sie zum Sanierungsfall. Wolfgang Scherz, damals in der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbahn in Frankfurt am Main tätig, kam im Frühjahr 1990 nach Berlin-Lichtenberg. Sein Auftrag: die Bahnbetriebe der beiden deutschen Staaten zusammenzuführen. Die Problematik dabei: die Deutsche Bundesbahn ist zu diesem Zeitpunkt ein schwer defizitäres Unternehmen. Fachlich gewappnet, aufgeschlossen und vorurteilsfrei dem ehemaligen Staatsbetrieb gegenüber, leitete er in den nächsten vier Jahren diese Fusion, die 1994 in die Gründung der Deutschen Bahn AG mündete. Er lernte »Reichsbahner« kennen, die gleichermaßen qualifiziert wie engagiert waren. Scherz nimmt den geschichts- wie eisenbahninteressierten Leser mit in ein spannendes Kapitel der deutschen Wiedervereinigung und berichtet als exklusiver Zeitzeuge.
Wolfgang Scherz, geboren 1949 in Passau, absolvierte eine Maurerlehre und anschließend ein Studium zum Bauingenieur für Verkehrstechnik in Wuppertal. Er arbeitete als Bauleiter bei der Bahn, später in leitenden Funktionen bei der Zentralen Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbahn und war von 1990 bis 1994 als Geschäftsführer des Projekts 'Zusammenführung von DR und DB' in Berlin tätig. Danach war er Geschäftsführer und im Aufsichtsrat der DB Bahnbau und bis 2015 bei der Hessischen Landesbahn GmbH tätig.