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Das Nachdenken über diese oder jene Zukunft, über die Zukunft schlechthin - im Sinne eines Rätsels, dessen Ausläufer zu spüren sind - ist durch die als ewig sich hinziehend empfundene Zeit der Pandemie einer umso unwirklicheren Wahrnehmung unterworfen, als der stets verschobene Horizont der Erwartung nur von einem anderen Zeit-Horizont abgelöst werden kann: Was jetzt? Was kommt? Und was danach?
Nach seinem »Standardwerk zum Idiotischen« entwickelt Zoran Terzic Grundzüge einer Kunst des Ungewissen, eines gewissermaßen retroaktiv wirksamen Zukunftsbezugs - sei es als Futurologik, Futuropraxis oder Futurotopie. Denn in allem steckt Zukunft, auch dort, wo sie am wenigsten offensichtlich ist: im Veralteten und Vergilbten, Vergangenen und Vergessenen.
>entgegenständlichte< Beschäftigung mit der Zukunft gilt, was Adorno für das ästhetische Engagement voraussetzte: »Keiner geht in das Kunstwerk ein als das, was er ist, ein jeder wird so abgewandelt, dass sein eigener Umfang davon betroffen, die Bedeutung umfunktioniert werden kann.« - Die Zukunft verändert uns, insofern wir selbst auch Zukunft sind. Die Zukunft: eine Kunstform.
Zoran Terzic geboren 1969 in Banja Luka, studierte Soziologie, Jazz-Piano und Kommunikationsdesign in Nürnberg und
Wuppertal sowie Bildende Kunst in New York und widmete sich danach dem Schreiben. Promotion zum Dr. phil. 2006.
Er lebt seit 2001 in Berlin.