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Nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg versucht Deutschland, zu so etwas wie Normalität zurückzukehren. Doch die Zeiten bleiben unruhig: »Der Weltkrieg hatte alte Ordnungen zerstört und geschwächt; er hatte keine neuen geschaffen.« Zwei Grunddokumente markieren den Neubeginn, jedes auf seine Art verhängnisvoll: der Vertrag von Versailles, der zwar akzeptiert, aber nicht gutgeheißen wird, und die Weimarer Verfassung. Golo Mann berichtet nicht nur von den politischen Ereignissen, sondern fragt auch nach der Rolle der Wirtschaft und der Intellektuellen in diesem labilen deutschen Gleichgewicht, das durch die Weltwirtschaftskrise 1929 noch weiter erschüttert wird. Und er zeichnet Anfang und Aufstieg der nationalsozialistischen Partei nach bis zur Krise und zur Auflösung der Weimarer Republik.
Golo Mann wurde 1909 in München als drittes Kind von Thomas und Katia Mann geboren. Er studierte Philosophie und Geschichte in München, Berlin und Heidelberg, wo er bei Karl Jaspers promovierte. Golo Mann emigrierte 1933 nach Frankreich und später nach Zürich. Als Kriegsfreiwilliger wurde er in Frankreich interniert, mit seinem Onkel Heinrich gelang ihm die Flucht über die Pyrenäen. Ab 1942 lehrte er an verschiedenen Universitäten in Amerika und in Deutschland. Golo Mann starb 1994 in Leverkusen.