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Der Büchermarkt ist riesig: Hunderte Verlage bringen jeden Monat etliche Neuerscheinungen heraus. In diesem schier unendlichen Angebot die wirklich guten Bücher zu entdecken, ist manchmal gar nicht so leicht. Deswegen stellen wir Ihnen an dieser Stelle neue Literatur vor, die wir für besonders lesenswert halten - und auch tolle Bücher, die vielleicht schon etwas älter sind, uns aber trotzdem bewegen und die wir gern mit Ihnen teilen möchten.
„Sei nicht so schnippisch!“ - „Pass nur auf, du!“ - „Ich bringe mich jetzt um.“ - „Du bist ja krank.“
Für Alice, die Protagonistin des Romans, sind das alltäglich gewordene Sätze. Aus dem Mund ihrer Mutter wirken sie toxisch.
Wo die junge Frau sich als Comedienne in professioneller Heiterkeit versucht, ist ihr Privatleben verdüstert von Erpressungen und Beleidigungen. Und wo sie sich eine eigene Lebenswelt erobert hat, wird diese immer wieder durch die kleinen und großen Katastrophen ihrer manisch-depressiven Erzeugerin bedroht.
Als Leser:innen können wir nicht anders, als mitzufühlen, mit der kindlichen wie mit der erwachsenen Alice, bei jedem ihrer Schritte. Einer Alice, der man bescheinigt hat, keine eigene Persönlichkeit zu besitzen, die sich wünscht, so „normal“ zu sein wie alle anderen und es doch nicht kann. Wir sehen sie aufstehen und fallen wie einen Clown, der über die eigenen Schuhe stolpert, sich immer wieder in den eigenen Schlingen verheddert.
Die Autorin Kristin Warnke, selbst erfolgreich als Schauspielerin in Kino und Theater und in Sendungen wie „Extra drei“, hat ein Buch voller Humor und Tragik geschrieben, lebensprall und am Puls der Zeit. Ihre Figuren sind so lebendig, dass wir sie sofort zu kennen meinen.
Absolut lesenswert!
Am Freitag, 22.11.2024, liest Kristin Warnke bei Blattgold am Müggelsee aus "Sei nicht so" - Karten ab sofort in der Buchhandlung erhältlich!
zum Produkt € 24,00*
- Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2024 -
Zwei Menschen reisen auf einer Fähre irgendwo im Mittelmeer. Kato und Lev; sie zeichnet und er sieht ihr dabei zu.
Sie gehören offensichtlich zusammen, kennen sich wohl schon lange und kommen vielleicht aus demselben Ort… Lev hat Heimweh und möchte nach Hause, er will zurück und da sagt sie: “Ich komme mit.“
So beginnt das erste Kapitel von Lichtungen, dem neuen Roman von Iris Wolff. Allerdings ist es nicht wie angenommen der Anfang, sondern ein Ende. Denn es wird rückwärts ge- und erzählt. Der Leser/die Leserin wird nicht erfahren, was nach der Rückkehr geschehen wird, wohl aber Kapitel um Kapitel, was vorausgegangen ist.
Was ist und war, das ist die Liebe der beiden, die bis in ihre Kindheit in einem rumänischen Dorf in Siebenbürgen zurückreicht.
Damals war Lev durch einen Unfall lange ans Bett gefesselt und Kato auserkoren, ihn mit dem laufenden Schulstoff zu versorgen. Später, als es im häuslichen Umfeld von Kato Probleme gibt und sie die Schule verlassen muss, ist es Lev, der für sie da ist.
Beide könnten gegensätzlicher nicht sein. Kato, die talentierte Zeichnerin, blitzgescheit will nach der Revolution hinaus in die Welt, ist neugierig und packt die erste Gelegenheit auszubrechen beim Schopf.
Sie verlässt gemeinsam mit einem Fahrradtouristen das Dorf. Als Straßenmalerin reist sie durch die Welt und aus jeder Stadt schickt sie Lev eine Postkarte. Lev hingegen ist tief verwurzelt, liebt die heimischen Wälder und (die meisten) Familienmitglieder.
Stück für Stück reisen wir in die Vergangenheit und tauchen in die Geschichte Rumäniens ein. Gegen Katos Aufbruchstimmung und ihre Sehnsucht nach Neuem stehen Levs Verlusterfahrungen, denen er den Verlust der vertrauten Heimat, mit der er tief verbunden ist, nicht hinzufügen will.
Durch die umgekehrte Erzählweise wird eine enorme Spannung erzeugt. Das Ende des Kapitels ist der Anfang des vorherigen; das macht dieses Buch aus. Es ist die besondere Erzählweise, die uns immer tiefer in die Geschichte der Figuren eintauchen lässt.
Durch ihre einfache, poetische Sprache schafft Iris Wolff es, das Dorf und die Landschaften für uns zu erwecken.
Diese originelle Liebesgeschichte mit ihrer behutsamen, dichten Sprache ist auch ein europäischer Roman. Es wird viel gereist und jedes Kapitel endet mit einem wirklichen Cliffhanger.
»Dieser Roman lebt von einer unglaublich zärtlichen Sprache, die einem unter die Haut geht. Das ist ein ganz großes literarisches Kunstwerk. […] [Das Literaturjahr 2024 beginnt] mit Iris Wolffs ›Lichtungen‹ wirklich mit einem Paukenschlag.«
- Denis Scheck, WDR 3, 08. Januar 2024
zum Produkt € 24,00*
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zum Produkt € 15,00*
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zum Produkt € 26,00*