August 2022

Denke ich an Kiew

  • 03.08.2022

Ein Brief der Autorin Erin Littken an Sie:

Liebe Leserinnen und Leser,
die Saat dieser Geschichte ging in meinem Kopf auf, noch bevor Russland 2014 auf der Krim einmarschierte, und nun laufen im Hintergrund die Nachrichten über Russlands brutalen Angriff auf die Ukraine – die Städte, die Zivilisten, die Zukunft des Landes –, während ich diesen Brief schreibe. Ich hätte nie gedacht, dass die Veröffentlichung meines Romans über die Unterdrückung des ukrainischen Volkes in der Vergangenheit mit einer aktuellen Tragödie zusammenfallen würde.
Die Ukrainer kämpfen heute mit einer Stärke und Ausdauer für ihr Land, die die Welt in ihren Bann gezogen hat, aber es ist nicht zu leugnen, dass sich die
Geschichte wiederholt. Das ist entsetzlich, und wir müssen es besser machen.
Als Enkelin eines ukrainischen Flüchtlings aus dem Zweiten Weltkrieg bin ich von der Schärfe dieses Krieges erschüttert. Wir können die Geschichte zwar nicht ändern, aber wir können daraus lernen und etwas tun, um dem ukrainischen Volk heute zu helfen.
Mein Herz schlägt für die tapferen Ukrainer, die ihr Land, ihre Kultur und ihr Leben verteidigen, damals wie heute.

 

Erin Litteken, Denk ich an Kiew

gebunden

Ein bewegender Roman über ein prägendes Kapitel der ukrainischen Geschichte 1929. Behütet und geliebt wächst Katja in einem Dorf bei Kiew auf. Ihre Familie ist nicht reich, kann sich aber von ihrer eigenen Hände Arbeit ernähren. Bis Stalins Handlanger die Dorfbewohner zwingen, dem Kollektiv beizutreten. Wer sich weigert, wird mitgenommen und nie wieder gesehen. Anfangs gibt es für Katja dennoch auch glückliche Stunden. Sie ist in den Nachbarssohn verliebt und ihre Schwester in dessen Bruder. Doch schon bald muss Katja sich jeden Tag Mut zusprechen, um weiterzumachen angesichts des Schreckens um sie herum. Jahrzehnte später entdeckt Cassie im Haus ihrer Großmutter in Illinois ein Tagebuch. Nie hat diese über ihre ukrainische Herkunft gesprochen. Seit einiger Zeit aber verhält sie sich merkwürdig. Sie versteckt Lebensmittel und murmelt immer wieder einen Namen, den keiner aus ihrer Familie je gehört hat: Alina ... "Ich hätte nie gedacht, dass die Veröffentlichung meines Romans über die Unterdrückung des ukrainischen Volkes in der Vergangenheit mit einer aktuellen Tragödie zusammenfallen würde" Erin Litteken Unter der Herrschaft Stalins verhungerten in den 1930er-Jahren in der Ukraine Millionen Menschen, obwohl die Getreidespeicher voll waren. Erin Litteken rückt diesen weitgehend vergessenen Aspekt der ukrainischen Geschichte in unser Bewusstsein, einfühlsam und sehr bewegend.

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