Spannung, Unterhaltung, Zeitkritik und nicht zuletzt ganz viele Identifikationsflächen: Coole Bücher für Jugendliche und junge Erwachsene treffen den Nerv ihrer Leser meist durch ihre glaubwürdigen Protagonisten. Diese zeigen in der Regel viel Fantasie und Engagement, wenn es darum geht, die Ungerechtigkeiten der Welt mit unkonventionellen Mitteln zu bekämpfen. Jeder junge Leser wäre gerne wie sie, weshalb die positiven Helden guter Jugendbücher erheblich zur Persönlichkeitsentwicklung beitragen. Aber auch der Spaß darf natürlich nicht zu kurz kommen: Comicelemente und Humor sind deshalb weitere Bestandteile der Jugendkultur, die viele coole Bücher auszeichnen. Wenn Sie auf der Suche nach der richtigen Lektüre für einen Menschen im Teenageralter sind, dann helfen Ihnen unsere folgenden Buchempfehlungen vielleicht weiter.
Alles, was wir geben mussten
Mit dem Roman Never Let Me Go (deutscher Titel: Alles, was wir geben mussten) erschuf der britische Autor Kazuo Ishiguro eine düstere Dystopie, als deren Handlungsrahmen er eine Schule auswählte. Dort werden menschliche Klone auf den Sinn ihres Lebens vorbereitet: ihre Organe zu spenden. Doch welche Ziele verfolgt die geheimnisvolle Madame, die regelmäßig von den Schülern gefertigte Zeichnungen an sich nimmt? – Das Buch berührt die existenziellen Fragen des Menschseins, was auch seinen Erfolg bei jungen Lesern erklärt: Kann es reine Kopien von Menschen geben oder sind auch Klone eigenständige Persönlichkeiten? Der Leser des Romans weiß es sofort, denn mit Kathy H. ist es einer der Klone, der als Erzähler fungiert. Ist fehlendes zeichnerisches Talent ein Hinweis darauf, dass ein Klon wie Tommy nur über eingeschränktes Menschsein verfügt? Der Roman bleibt die Antwort schuldig, da Tommy zuvor an seiner vierten Organspende stirbt.
Kazuo Ishiguro, Alles, was wir geben mussten
gebundenEin großer Sportplatz, freundliche Klassenzimmer und getrennte Schlafsäle für Jungen und Mädchen - auf den ersten Blick scheint Hailsham ein ganz gewöhnliches englisches Internat zu sein. Aber die Lehrer, so engagiert und freundlich sie auch sind, heißen hier Aufseher, und sie lassen die Kinder früh spüren, dass sie für eine besondere Zukunft ausersehen sind. Dieses Gefühl hält Kathy, Ruth und Tommy durch alle Stürme der Pubertät und Verwirrungen der Liebe zusammen - bis es an der Zeit ist, ihrer wahren Bestimmung zu folgen. Zum Literaturnobelpreis 2017 jetzt als bibliophlie Sonderausgabe.
Der Märchenerzähler
Die Faszination für lässige Outlaws ist so alt wie die Menschheit selbst und prägt viele coole Bücher für junge Leser. Im Roman Der Märchenerzähler trägt der mysteriöse Außenseiter den Namen Abel und ist als Schulschwänzer und Drogendealer bekannt. Doch was steckt tatsächlich hinter der rauen Schale des Jungen, der seine Freundin Anna als sensibler Erzähler eines geheimnisvollen Märchens immer stärker an sich bindet? Autorin Antonia Michaelis versteht es, traumhafte Fantasie und brutale Wirklichkeit immer dichter zu verweben. Doch was, wenn das Märchen zur grausamen Realität wird? – Wer Sehnsucht hat nach der Wiederverzauberung der Welt und dabei auch die dunkelsten Abgründe nicht scheut, wird dieses Buch lieben. Tatsächlich versteht Michaelis, ihre Leser zu berühren, aufzurütteln und zu verstören. Der Märchenerzähler ist deshalb ein erstklassiges Mittel gegen die emotionale Verarmung der heutigen Zeit, was ihn seit seinem Erscheinungsjahr 2011 zu einem der beliebtesten Bücher für Leser ab 16 Jahren hat werden lassen.
Der wunderbare Massenselbstmord
Ein humorvolles Buch über das Thema Selbstmord schreiben? – Der finnische Autor Arto Paasilinna zeigt, wie das geht. Als der gescheiterte Unternehmer Onni Rellonen beschließt, seinem trüben Dasein ein Ende zu setzen, findet er über ein Zeitungsinserat viele Gleichgesinnte. Als die Gruppe der Lebensmüden einen Bus chartert, um ihren Entschluss gemeinsam in die Tat umzusetzen, beginnt eine skurrile Reise: Der wunderbare Massenselbstmord. Erneut begeistert Paasilinna, dessen regelmäßige Neuerscheinungen in Finnland jedes Jahr sehnsüchtig erwartet werden, durch seine typisch finnische Gelassenheit und einen nie enden wollenden schwarzen Humor.
Corpus delicti
Wenn ein alles beherrschender Nannystaat sich umfassend um die Gesundheit seiner Bürger kümmert, ist der Weg in eine finstere Zukunft vorgezeichnet. In Corpus Delicti erzählt Juli Zeh, aus deren Feder inzwischen viele coole Bücher stammen, die Geschichte der jungen Wissenschaftlerin Mia Holl. Diese muss sich wegen zu großer geistiger Unabhängigkeit und »methodenfeindlicher Umtriebe« vor Gericht verantworten. Die Dystopie einer keimfreien Welt, in der schon das Überschreiten der erlaubten Koffeinwerte im Blut mindestens eine schriftliche Verwarnung nach sich zieht, geht unter die Haut. Neben George Orwells 1984 gehört das Buch deshalb in die Reihe häufig genutzter Schullektüren, die meisterhaft vermitteln, wohin der schleichende Verlust der Freiheit führt.
Juli Zeh, Corpus Delicti
kartoniertEin aufrüttelndes Schreckensbild unserer Zukunft... Jung, attraktiv, begabt und unabhängig: Das ist Mia Holl, eine Frau von dreißig Jahren, die sich vor einem Schwurgericht verantworten muss. Zur Last gelegt wird ihr ein Zuviel an Liebe (zu ihrem Bruder), ein Zuviel an Verstand (sie denkt naturwissenschaftlich) und ein Übermaß an geistiger Unabhängigkeit. In einer Gesellschaft, in der die Sorge um den Körper alle geistigen Werte verdrängt hat, reicht dies aus, um als gefährliches Subjekt eingestuft zu werden. Juli Zeh entwirft in Corpus Delicti das spannende Science-Fiction-Szenario einer Gesundheitsdiktatur irgendwann im 21. Jahrhundert, in der Gesundheit zur höchsten Bürgerpflicht geworden ist.
Mach dieses Buch fertig!
Wer hat die Ermahnungen nicht im Ohr: Bücher dürfen nicht verknickt oder vollgekritzelt werden. Auch Kaffeeflecke und herausgerissene Seiten stellen keine pflegliche Behandlung eines literarischen Werkes dar. Bei diesem Buch ist alles anders: Auf 224 Seiten enthält es eine Anleitung zur eigenen Zerstörung. Gezieltes Kleckern, Mundmalerei oder einfaches Austoben im Freestyle: Mach dieses Buch fertig, und zwar nach allen Regeln der Kunst! Hierdurch entsteht ein höchst individuelles neues Kunstwerk, wodurch der Buchtitel eine interessante Doppelbedeutung erhält. Nach dem durchschlagenden Erfolg der Erstausgabe bietet diese erweiterte Auflage nun noch mehr Möglichkeiten zum kreativen Befreiungsschlag!
Keri Smith, Mach dieses Buch fertig
kartoniertNichts reinkritzeln. Keine Knicke machen. Nichts draufkleckern. Und bloß nicht im Regen liegen lassen. Wir haben es alle von klein auf gelernt: Bücher muss man gut behandeln. Dass es aber unheimlich Spaß macht, genau das nicht zu tun, zeigt dieses ideensprühende Buch: Bohre mit einem Bleistift Löcher in diese Seite. Dokumentiere dein Abendessen. Nimm das Buch mit unter die Dusche. Archiviere hier die Briefmarken all deiner Post. Schreibe mit dem Stift im Mund. Tobe dich auf dieser Seite aus, wenn du richtig sauer bist. Jede Seite dieses Buches wirkt wie ein Befreiungsschlag und setzt ungeahnte kreative Energien frei. Schaffen ist zerstören, sagt Keri Smith. Das Umgekehrte ist allerdings genauso richtig. Denn während man das Buch rundum fertig macht, entsteht ein witziges, spannendes und sehr individuelles Kunstwerk. Lass dich davon inspirieren und dann: Mach dein Buch fertig! JETZT AUCH ERHÄLTLICH: Die erweiterte Ausgabe mit drei neuen Covern - in limitierten Auflagen und nur für kurze Zeit!
Trauer ist das DIng mit Federn
Eine überdimensionale Krähe mit subversivem Humor und schlechtem Benehmen steht im Zentrum eines skurrilen Werks von Max Porter, dem damit eine kraftvolle Bildfindung gelungen ist: Der überdimensionale Vogel verkörpert die Trauer eines jungen Vaters und seiner beiden Söhne um die Ehefrau und Mutter, die kürzlich verstorben ist. »Ich gehe erst wieder, wenn Du mich nicht mehr brauchst«, verkündet die Krähe und gibt damit den Startschuss für eine turbulente Zeit, in der die Familie Schritt für Schritt zurück ins Leben findet.
Max Porter, Trauer ist das Ding mit Federn
gebundenEine junge Frau ist gestorben. Ihre Kinder, zwei kleine Jungen, und ihr Mann sind noch betäubt vom Schock, haben haufenweise Beileidsbekundungen und Lasagne zum Aufwärmen entgegengenommen, die notwendigen Dinge organisiert, und nun setzt die unerträgliche Leere ein. Da klingelt es an der Tür. Totenschwarz und gefiedert bricht es herein, packt den Vater und verkündet: "Ich gehe erst wieder, wenn du mich nicht mehr brauchst." Die überlebensgroße Krähe nistet sich rücksichtslos in der Familie ein, meldet sich mit drastischem Witz zu Wort und wird dabei zu einer Art subversivem Therapeuten, eine herrlich anarchische Mary Poppins. Max Porter ist ein bildmächtiges, wildes Buch über die Trauer gelungen.
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