Unser Autor des Monats August ist Andreas Izquierdo, dessen Roman "Schatten der Welt" gerade im DuMont Verlag erschienen ist. Die Helden des Buches, Carl, Isi und Artur, sind zu unseren Freunden geworden und wir sind sicher, dass ihre Geschichte auch Ihr Herz berühren wird:
Mit „Schatten der Welt“ hat Andreas Izquierdo ein wunderbares, bewegendes Buch voller Humor und Leichtigkeit geschrieben, das uns sehr an Herz gegangen ist und auch dort lange bleiben wird! Erzählt wird die Geschichte von Carl „Schneiderssohn“ Friedländer und seinen beiden Freunde Artur und Isi. Sie wachsen im westpreußischen Thorn auf und sind zu Beginn der Erzählung im Jahre 1910 dreizehn Jahre alt. Izquierdo fängt das Leben der Freunde so gekonnt ein, dass wir es fühlen, spüren können und ihre Erlebnisse uns richtig nahegehen – Carl, Isi und Artur sind auch unsere Freunde geworden! Die drei könnten allerdings nicht unterschiedlicher sein: Carl ist ruhig und schüchtern, Artur ist ein Hüne und hat vor nichts Angst und wahrscheinlich gab es damals kein Mädchen, das frecher und freier als Isi war. Aber sie sind aufrichtig, einander treu und in großer Zuneigung ergeben und dadurch mit dem Mut und der Stärke ausgestattet, auch in schattigen Zeiten – als sie siebzehn sind, bricht der Erste Weltkrieg aus – zurechtzukommen: Ihre Freundschaft wird für sie „in den Phasen tiefster Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit“ zu einem „Leuchtfeuer und Orientierung […], weil es uns wie ein Komet den Weg zurück in die Zeit wies, als wir noch Könige waren.“
Unsere Lieblingsbuchempfehlung!
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Über den Autor:
Andreas Izquierdo ist Schriftsteller und Drehbuchautor. Er veröffentlichte u.a. den Roman ›König von Albanien‹ (2007), der mit dem Sir-Walter-Scott-Preis für den besten historischen Roman des Jahres ausgezeichnet wurde, sowie ›Apocalypsia‹ (2010). Bei DuMont erschienen ›Das Glücksbüro‹ (2013) und der SPIEGEL-Bestseller ›Der Club der Traumtänzer‹ (2014). Zuletzt veröffentlichte er die Romane ›Romeo & Romy‹ (2017) und ›Fräulein Hedy träumt vom Fliegen‹ (2018). Andreas Izquierdo lebt in Köln.
Quelle: DuMont Verlag
Außerdem erhältlich
Andreas Izquierdo, Der Club der Traumtänzer
kartoniertGabor Schöning sieht gut aus, ist erfolgreich, und die Frauen liegen ihm zu Füßen: Die Welt ist für ihn wie ein großer Süßwarenladen. Außerdem ist Gabor ein Mistkerl. Er schreckt vor nichts zurück, um seine Ziele zu erreichen. Doch dann fährt er mit dem Auto die Direktorin einer Sonderschule an. Und die kennt sich mit Schwererzieh-baren wie ihm bestens aus. Als Wiedergutmachung soll Gabor fünf Sonderschülern Tango beibringen. Das Problem ist nur, dass alle Schüler einen IQ unter 85 und eigentlich keinen Bock auf Tanzen haben. Die Sache gerät außer Kontrolle: Die Kids stellen sein Leben auf den Kopf, sein ärgster Konkurrent wittert die große Chance, ihn aus der Firma zu drängen, und zu allem Überfluss verliebt er sich in eine Frau, die ihm nicht gleich zu Füßen liegt. Als eines der Tangokids schwer erkrankt, setzt Gabor alles auf eine Karte - er wird diesen Jungen retten, egal, was er dabei aufs Spiel setzt.
Andreas Izquierdo, Das Glücksbüro
kartoniertAlbert Glück ist ein seltsamer Kauz. Er ist knapp über fünfzig, ein wenig trocken, penibel, und er arbeitet im Amt für Verwaltungsangelegenheiten. Formulare, Stempel, Dienstvorschriften sind seine Welt, in der er sich gut eingerichtet hat. Ganz wörtlich, denn Albert arbeitet nicht nur in dem Amt, er wohnt auch dort. Von allen unbemerkt hat er im Keller einen kleinen Raum bezogen und verbringt zufrieden seine Tage im immer gleichen Rhythmus. Doch eines Tages wird Alberts sorgsam eingehaltene Ordnung durcheinandergebracht. Auf seinem Schreibtisch landet ein Antrag, den es eigentlich gar nicht geben dürfte, denn er beantragt - nichts! Albert tut alles, um diesen unseligen Antrag loszuwerden, doch vergeblich: Immer wieder kehrt er auf seinen Schreibtisch zurück. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich auf den Weg zum Antragsteller zu machen. So trifft Albert auf Anna Sugus, eine ziemlich wilde Künstlerin, die Alberts Welt ganz schön auf den Kopf stellt ...
Kurzinterview mit Andreas Izquierdo über seinen neuen Roman
Andreas, wie würdest du deinen neuen Roman ›Schatten der Welt‹ in einem Satz zusammenfassen?
›Schatten der Welt‹ ist Abenteuerroman, Coming-of-Age-Geschichte und spannendes Historienbild in einem.
Der Roman setzt 1910 ein und erzählt die Geschichte der drei Freunde Carl, Isi und Artur, die wir beim Erwachsenwerden begleiten. Wie würdest du die drei beschreiben? Was für Konflikte tragen sie aus, was treibt sie an?
Sie sind alle sehr unterschiedlich, denn sie müssen zu allen möglichen Themen möglichst unterschiedliche Vorstellungen haben. Oder um es kürzer zu sagen: Sie dürfen sich nicht einig sein. Der Konflikt treibt die Geschichte voran und schärft die verschiedenen Charaktere. Der Konflikt ist das Salz in jeder Erzählung. Gleichzeitig sind die drei sehr loyal einander gegenüber und stehen sich bedingungslos bei – ganz gleich, ob sie einer Meinung sind.
›Schatten der Welt‹ lebt auch von den unendlich vielen historischen Details. Wie bist du bei der Recherche vorgegangen?
Zuerst kommt die allgemeine Recherche. Sie bildet das Fundament. Ich versuche, mir eine Übersicht zu schaffen über die Zeit, lese sehr viele Sach- und Fachbücher. Dann beginne ich mit der Story und alle paar Seiten poppt ein neues Thema auf, das ich nacharbeiten muss. Wie war die Mode in der Zeit? Wie hieß diese Straße, jener Platz? Und wie sah es dort aus? Wie funktionierte Fotografie, wie hieß die Division, die 1915 nach Norden vorstieß, wie sieht ein Ulane aus, wie legt man einen LKW-Führerschein ab? Es gibt hunderte dieser Fragen und alle wollen beantwortet sein.
Wie bist du überhaupt auf die Idee für ›Schatten der Welt‹ gekommen?
Ich las einen Artikel über den Halleyschen Kometen, der 1910 die Menschheit in helle Aufregung versetzte. Da sind damals so viele schreiend komische Sachen passiert, dass ich wusste: Das wird der Aufhänger für eine neue Geschichte.
Was interessiert dich an der Zeit, über die du schreibst?
Auf der eine Seite das Traditionelle, Konservative, Starre, auf der anderen die Wunder des aufziehenden zwanzigsten Jahrhunderts wie Elektrizität, Telefon oder Automobil. Die Menschen waren voller Selbstvertrauen und zuversichtlich. Und dann wird eine ganze hoffnungsvolle, vor Leben strotzende Generation einfach ausgelöscht. Sie ahnten nichts von dem, was sie erwartete, waren vollkommen unvorbereitet: Es zerreißt einem das Herz.
Das Interview führte Antonia Marker, Lektorin beim DuMont Buchverlag.