Jane Austens Romane sind Klassiker. Nicht nur in England selbst, in der ganzen Welt lieben Menschen ihre Romane. Die Fans nennen sich Austenites, wünschen sich einen Mr. Darcy herbei und würden gern selbst einmal durch die Assembly Rooms von Bath tanzen.
Seit mehr als 15 Jahren bezeichne ich den wohl ihren bekanntesten Roman "Stolz und Vorurteil" als mein Lieblingsbuch. Viele, natürlich gerade die, die Jane Austen selbst noch nie gelesen haben, belächeln dies und tun die Geschichte als schnulzige Romanze ab.
Doch Jane Austen bietet so viel mehr. Ich zeige euch in fünf Punkten, was für mich "Stolz und Vorurteil" so liebenswert macht.
1.) Der Witz. Jane Austen hat einen herrlichen Sinn für Humor. Ihre Wortwitze und Dialoge sind einzigartig. Die armen Nerven von Mrs. Bennet, die Skurillität von Mr. Collins oder die Tatsache wie Lydia und Kitty sich benehmen. Der Charakter von Lady Catherine de Bourgh und ihre unglaubliche Selbstliebe.
2.) Kritik an der Gesellschaft. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war die Gesellschaft noch ziemlich eingefahren und es gab viele Konventionen und Vorgaben. Von den Rechten der Frauen will ich erst gar nicht beginnen. Dennoch schafft es Jane Austen in ihren Romanen wieder und wieder Charaktere zu schaffen, die diese Konventionen in Frage stellen. So wie Elizabeth Bennet, die zwei Heiratsanträge ablehnt und dagegen aufbegehrt, aus Vernunft zu heiraten. Ihr Vater, der sich hinter ihre Entscheidung stellt und dieses ganze "zur Schau stellen auf Bällen" eher lächerlich findet.
3.) Die Charaktere. In all ihren Romane schafft Jane Austen einzigartige Charaktere, an die man sich erinnert. In "Stolz und Vorurteil" gibt es so viele Charaktere, die herausstechen. Nehmen wir allein die Familie Bennet, mit den fünf Töchtern, die so unterschiedlich sind, die übereifrige Mutter oder der brummige Vater. Auch Bingley und Darcy sind Charaktere, an die man sich erinnert. Zu allen Charakteren kann man Parallelen in die heutige Zeit ziehen. Sie sind zeitlos, bedienen sich so manches Mal Stereotypen und sind trotzdem (meist) so liebenswert.
4.) Geschichte! Hier lernt man etwas über das viktorianische England. Obwohl Austens Charaktere nicht wirklich in der Welt herumkommen, lernt man viel über die damalige Zeit und Gepflogenheiten. Wie war die Etiquette wenn es um Besuche ging, über was wurde während des Tanzens gesprochen - und wie gegenwärtig war Politik (und wer durfte sich damit beschäftigen). In "Stolz und Vorurteil" zeigte sich oft, womit die Menschen damals ihre Zeit vertrieben. Bälle, Reisen, Musik - und Lektüre!
5.) Mr. Darcy - natürlich komme ich nicht ohne Mr. Darcy aus. Der Mann, dessen Vorurteile und dessen Stolz ihn fast um die Liebe seines Lebens gebracht hat. Angeblich hat Jane Austen Mr. Darcy nach ihren eigenen Charakterzügen entworfen. Ich glaube so ziemlich jeder kennt Mr. Darcy. Die meisten vermutlich nur, weil Colin Firth ihn in der Verfilmung von 1995 gespielt hat und sexy mit nassem Hemd aus einen See gestiegen ist. Doch Mr. Darcy ist mir ans Herz gewachsen, weil er an Lizzy festhält. Er ist ein guter Partner für sie und auf Augenhöhe. Er lernt aus seinen Fehlern und entwickelt sich. Er ist hingebungsvoll und loyal in seinen Handlungen und somit nicht umsonst der Held vieler.
"Stolz und Vorurteil" bietet so viel Lesevergnügen und eignet perfekt für den Einstieg in die Austen-Welt. Wer es noch nicht gelesen hat, sollte es schleunigst nachholen.
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Jane Austen, Stolz und Vorurteil
kartoniertNicht weniger als fünf Töchter haben die Bennets standesgemäß unter die Haube zu bringen. Kein leichtes Unterfangen für eine Familie auf dem Land, die nur über ein bescheidenes Vermögen verfügt. Ausgerechnet die intelligente Elizabeth, das Lieblingskind des Vaters, erweist sich als besonders schwieriger Fall. Zum allgemeinen Unverständnis hat sie die Stirn, den Antrag eines wohlsituierten Pfarrers auszuschlagen. Statt dem Drängen der Familie nachzugeben, folgt Elizabeth hartnäckig ihrem eigenen Urteil ...