"Leselebenszeichen" ist ein Buchblog der Buchhändlerin Ulrike Sokul. Ihre Buchbesprechungen, einmal quer durch die literarische Welt, stellen eine Leseeinladung dar. Wir sind begeistert von ihrem Blog, denn sie lädt dazu ein die Buchkultur abseits des Mainstreams kennenzulernen und dabei wundervolle literarische Schätze zu entdecken. Lesen Sie hier ihre Rezension über "Wenn ich in die Schule geh, siehst du was, was ich nicht seh".
"Mit Julie Völks Bilderbuch „Wenn ich in die Schule geh, siehst du was, was ich nicht seh“ betreten wir eine erstaunliche und vergnügliche Schule des Sehens. In Zeiten digital-beschleunigter Wisch-und-weg-Aufmerksamkeit bietet Julie Völks Bilderbuch einen äußerst betrachtenswerten Gegenpol. Da ihre Bilderbücher reine Bildgeschichten ohne jeden Begleittext sind, erschließen sich die vielfältigen Erzählfäden nur mit geduldiger Entdeckungsneugier, meditativer Langsamkeit und detailverliebter Verknüpfungsbegeisterung.
Zwei Kinder, ein Mädchen und ein Junge, verabschieden sich von ihren Eltern und machen sich zu Fuß auf den Weg zur Schule. Der Blick in die gemütliche Küche zeigt diverse Zutaten, die auf einen musisch-künstlerischen Haushalt schließen lassen. Man sieht einen Becher mit Pinseln, Bücher, eine Gitarre und in einer Ecke zwischen Wand und Küchenschrank eine Schultüte mit Musiknotendekor. Eine schwarze Katze mit weißem Gesicht lugt possierlich hinter einem Türflügel hervor.
Jede erneute „Lektüre“ des Bilderbuches erschließt andere Perspektiven und Details. Ich bin jetzt fünfmal mit den Bilderbuchkindern augenfußläufig zur Schule gegangen und habe jedes Mal eine weitere amüsante Einzelheit und einen neuen Zusammenhang gefunden.
Dieses Bilderbuch ist eine wahre Augenweide voller lebensbereichernder Facetten und vermittelt mit seinen warmherzigen Szenerien und ebenso einfühlsamen wie schelmischen Details eine wünschenswerte Entdeckung und Wertschätzung der Langsamkeit."
Lesen Sie die ganze Rezension auf Ulrike Sokuls Blog Leselebenszeichen.
Julie Völk, Wenn ich in die Schule geh
gebundenEin Mädchen und ihr kleiner Bruder gehen zur Schule. Ihr Weg führt sie durch einen Birkenwald, über den Fluss, die Felder bis hin zur Stadt. Unterwegs holen sie ihre Mitschüler ab: Aus der Fischerhütte, vom Bauernhof, von der Autowerkstatt, aus dem Zirkus, vom Bäcker und aus der Zoohandlung. Der Leser stapft begeistert mit dieser vergnügten Schar mit und versucht zu erraten, wer wohl als nächstes abgeholt wird. In der Schule angekommen, entdeckt man, dass der Lehrer verschlafen hat. Schnell zurückblättern, dann kann man ihn entdecken! Julie Völk erzählt in ihrer ganz eigenen Bildsprache, welche große Bedeutung einem zu Fuß zurückgelegten Weg zukommt, welche soziale Funktion er hat und wie viel Spaß er macht.