Veranstaltungen

 

Lesung "Liebesmühe" von Christina Wessely

30.05.2024 20:00 Uhr

Preis: 8€/6€

Moderation: Alex Bachler

Ein berührendes, essentielles Buch über das Frausein und die Brüchigkeit der Emanzipation Wenn Freundinnen sie nach ihrem Befinden fragen, verstummt sie. Seit der Geburt ihres Sohnes fühlt sie sich verloren, radikal fremdbestimmt und abgeschnitten von der Welt und ihrem alten Leben. Das winzige Kind ein Fremder, den zu lieben ihr kaum gelingen will. Warum scheint plötzlich all das, wovon sie - als Wissenschaftlerin, als Feministin, als Frau - überzeugt war, nicht mehr gültig zu sein? Christina Wessely erzählt die berührende Geschichte einer Mutterwerdung und verbindet dabei eindrucksvoll persönliche und essayistische Erkundung. Mit Intelligenz und Zärtlichkeit umreißt sie ihr Selbstverständnis als emanzipierte Frau - in Kollision mit gängigen Vorstellungen von Mutterschaft, Weiblichkeit und Liebe.

Christina Wessely, 1976 in Wien geboren, ist Historikerin und Kulturwissenschaftlerin. Seit 2014 lehrt sie als Professorin für Kulturgeschichte des Wissens an der Leuphana Universität Lüneburg. Zuletzt erschienen von ihr "Welteis. Eine wahre Geschichte" (Matthes & Seitz 2013) und "Löwenbaby" (Matthes & Seitz 2019).

Lesung "Liebesmühe" von Christina Wessely

 

41. Lesekreis

06.06.2024 20:30 Uhr

Alle sechs bis acht Wochen stellen wir im ocelot abends ein paar Stühle im Kreis auf und feiern mit euch das,
weshalb wir diesen Beruf auch gewählt haben: den intensiven Austausch über Literatur.

Wir wollen unserem Lesen noch genauer auf den Grund gehen, wollen Bücher auf noch mehr prüfen als allein auf ihre Form und ihren Inhalt.
Im Austausch mit anderen hat eine Lektüre so viel mehr Seiten, als wir allein je entdecken könnten.

Der Eintritt ist frei. Wir freuen uns immer auf neue Teilnehmer*innen.

Beim 41. Lesekreis sprechen wir über "Wie Inseln im Licht" von Franziska Gänsler sowie "Der Köder" von Rosemary Tonks

WIE INSELN IM LICHT
Als ihre kleine Schwester verschwindet, ist Zoey selbst noch ein Kind. Jetzt, zwanzig Jahre später, sind ihre Erinnerungen daran bruchstückhaft und widersprüchlich. Warum wurde nie nach der Schwester gesucht? Nach dem Tod der Mutter reist Zoey an die französische Atlantikküste, wo sie zu dritt gelebt haben, bevor diese eine Nacht alles veränderte. Zoey ahnt: Sie muss ihre Erinnerungen neu sortieren, die wie Inseln im Licht aus dem Meer ragen und die tief unter der Oberfläche miteinander verbunden sind.

DER KÖDER
Min ist eine junge Britin, die um die Erotik blassgelber Baumwollpyjamas weiß, nach Ananas in der Oper verlangt und eine männliche Putzkraft beschäftigt. Ihre Welt entwirft sie um eine Handvoll wenig begehrenswerter, aber umso anziehenderer Männer. Da sind ein übergewichtiger Tenor, ein alternder Katzenliebhaber und ein manikürter Musikwissenschaftler.Zur Teatime im Ritz, durch Londoner Parks spazierend oder beim Käsesandwich zum Lunch - Min zeigt sich als skeptische, aber doch ergebene Jüngerin heterosexueller Zweisamkeit. Die eigene Person, die Charakterstudien ihrer Freundinnen - alles ist mit Blick auf die Beziehung zum Mann entworfen: Sie arbeitet bei der BBC als Tontechnikerin und ist zwar verheiratet, doch ihr Mann George ist so unsichtbar, dass sie versehentlich das Licht ausschaltet, während er noch im selben Raum ist. Zum Glück hat sie ihre Freundinnen und Liebhaber, die sie ablenken. Jüngst wird sie etwa von einem international bekannten Opernsänger umworben. Gleichermaßen von ihm angewidert und angezogen, kreisen ihre Gedanken fortan darum, ob sie mit ihm schlafen soll oder nicht.

41. Lesekreis

 

Lesung "Love me tender" von Constance Debré

12.07.2024 20:00 Uhr

Veranstaltungsort: Ocelot, not just another bookstore
Preis: 10€; Ermäßigt: 8€

Eine steile Karriere, angesehene Familie, Ehemann und Kind - Constance Debré hat all das und wendet sich davon ab. Sie entschließt sich zu einem Leben, das schon viele Männer vor ihr gewählt haben: Sie scheidet ihre Ehe, widmet sich ausschließlich dem Schreiben, verzichtet auf die materiellen Sicherheiten einer festen Wohn- oder Arbeitsstelle und geht mit immer anderen Frauen ins Bett. Doch anders als so viele Männer will sie den Kontakt zu ihrem Kind nicht abbrechen - das erwirkt ihr Ex-Mann, nachdem er von ihrer Homosexualität erfahren hat. In einem langwierigen Sorgerechtsstreit kämpft sie um ihren Sohn, der sich immer weiter von ihr entfernt. Während sie auf die finale Entscheidung des Familiengerichts wartet, taumelt Debré zwischen einer Vielzahl von Gefühlen: Angst vor dem Verlust des Sohnes neben Akzeptanz für dessen Entscheidung, dem Verlangen nach unverbindlichem Sex und dem Bedürfnis nach engeren Verbindungen, einer tiefen inneren Leere und zugleich einer nie zuvor gekannten Freiheit.
Ohne Zurückhaltung und in prägnanten Sätzen ringt die Autorin um Antworten auf Fragen von Mutterschaft, Identität und Liebe und geht dabei hart ins Gericht mit gesellschaftlichen Normen, Glaubenssätzen, bürgerlichen Institutionen und nicht zuletzt mit sich selbst.

Constance Debré, 1972 geboren, arbeitete als Anwältin, bevor sie sich in Vollzeit dem Schreiben widmete. Bisher veröffentlichte sie vier Romane.

Moderation: Margarita Tsomou

Foto: © Pierre-Ange Carlotti

Lesung "Love me tender" von Constance Debré