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Verlassene Burgen, dem Verfall preisgegebene Fabriken oder wild überwucherte Bunkeranlagen - diese sogenannten "Lost Places" haben in den letzten Jahren unter Fotografen enorm an Beliebtheit gewonnen. Die Faszination für diese Motive ist dabei nicht allein ihrer morbiden Schönheit geschuldet: Das Ziel der Fotografen ist es, Bauten und ihre einstigen Funktionen vor dem Vergessen zu bewahren. Die Aufnahmen zeigen eindrucksvoll, wie schnell die Bedeutung von Bauwerken vergeht, sobald sie der Mensch aufgegeben hat, und wie schnell sich die Natur diesen Raum zurückerobert.
Erstmals wird nun ein Bildband den Lost Places in Bayern gewidmet. Die verlassenen Orte versprühen Charme, erzählen Geschichten, wirken trotz ihres Verfalls wie Zeitkonserven einer bestimmten Epoche. Im Bild festgehalten, nehmen sie den Betrachter mit auf eine eindrucksvolle Reise zu Plätzen, die in keinem Freizeitführer zu finden sind. Dabei geht der Band auch auf einzelne Etappen der menschlichen Zivilisationsgeschichte, auf gesellschaftliche Strukturen und Entwicklungen ein, die mittlerweile der Vergangenheit angehören: Ehemals produzierende Betriebe entfalten ebenso ihren morschen, brüchigen Zauber wie längst geschlossene Sanatorien oder Kliniken und militärische Objekte wie Garnisonsstätten, Bunker oder Verteidigungsanlagen.
Agnes Hörter lebt seit vielen Jahren in Augsburg und beschäftigt sich mit alten, verlassenen Gebäuden und deren Geschichte. Als Autistin hat sie einen besonderen Blick auf vergessene Orte und fängt diese gekonnt mit ihrer Kamera ein. Ergänzt durch spannende Geschichten, entführt sie den Leser auf eine faszinierende Reise in die Vergangenheit.